Antigua bis Saint Barthèlemy

Tug Assistance N°3

Nachdem Daniel und Hannah am Morgen die Einkäufe erledigt hatten ging die Reise weiter. Plan war mit zwei Stopps von Jolly Harbour an der Südseite der Insel entlang zur Ostküste zu gelangen, wo es sehr schöne Schnorchelplätze bei den Atlantikriffen gibt. Daher war das erste Ziel die Carlisle Bay im Süden der Insel.

Da der Wind in der Karibik die meiste Zeit aus Osten kommt, bedeutete dies gegen den Wind und gegen zwei Meter hohe Wellen unter Motor fahren. Als wir nach ca. 45 Minuten an der Südwestspitze von Antigua ankamen, bemerkte Hannah, dass die Geräusche aus dem Motorraum komisch waren, als stände Wasser bis über den Propellerschaft.

Nach einem kurzen Blick war klar: Die Bilgenpumpe hatte das Wasser aus der Waschmaschine am Vortag nicht abgepumpt und wir stoppten den Motor. Mit gesetztem Großsegel trieben wir mit der Strömung mit ungefähr einem Knoten gen Westen, während Mattis die automatische Bilgenpumpe gegen unsere alte, manuelle tauschte. Mit dieser konnten wir die Bilge dann leer pumpen und weiter fahren.

Nach zwei Stunden unter Motor erreichten wir dann die traumhaft schöne Bucht von Carlisle Bay. Dort war das Wasser zwar etwas trüb, aber trotzdem konnte man die ein oder anderen Lebewesen unter Wasser bestaunen und auch über Wasser zeigten sich jede Menge Pelikane.

Carlisle Bay: Panoramabild der Bucht vom Boot aus

Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg weiter Richtung Osten mit dem Ziel Freeman‘s Bay. Wir hoben den Anker und motorten aus der Bucht. Als wir die hohen Wellen erreicht hatten und gegenan fuhren, streikte jedoch unser Motor.

Die Drehzahl sank unerwartet auf 1000 rpm und erneut mussten wir den Motor stoppen. Wir starteten ihn wieder und nach 2 Minuten trat das gleiche Problem auf. Auch rückwärts fahren sollte nicht die Lösung sein. Somit stand schnell fest: Wir setzen das Vorsegel und segeln zurück in die Bucht. Wir sind mittlerweile so routiniert bei Ausfällen des Motors, dass keinerlei Panik oder auch irgendwelche Aufregung in Form von Stress zu spüren war. Unter Segel ankerten wir etwas außerhalb und begannen mit der Problemsuche.

Erste Vermutung: Der Propeller könnte blockiert sein. Dazu sprang Darius ins Wasser und tauchte den Propeller ab, jedoch war nichts zu sehen: Wir hatten keine Leinen oder Fischernetze mit dem Propeller eingesammelt. Es sah alles gut aus.

Also schauten wir uns die Dieselfilter an und entschieden, den Vorfilter in jedem Fall auszutauschen. Nach jeweils zwei Versuchen von Mattis und Lisa war es auch endlich geschafft, dass er nicht mehr leckte. Leider half auch das nicht richtig weiter und da es inzwischen schon Abend war, entschieden wir uns eine Nacht darüber zu schlafen.

Am nächsten Morgen, es war mittlerweile Freitag, kontaktierten wir einen Mechaniker in Jolly Harbour, der uns anbot zu helfen. Wir sollten nur dort hin segeln und man müsste uns dann etwas weiter rein noch abschleppen. Also wieder zurück dorthin wo wir herkamen, dieses Mal unter Segel und mit sehr guten Windbedingungen.

Erneut werden wir abgeschleppt.

Nach einem etwas abenteuerlichen Abschleppservice (beinahe Kollision mit einem anderen Boot und aufsetzen am Steg aufgrund der Tide vor Ort), kam der Mechaniker an Board. Er lobte unseren Filterwechsel und entlüftete das System komplett. Das hatten wir anscheinend nicht richtig gemacht.

Danach lief der Motor wieder einwandfrei. Wie wir, war er nicht besonders glücklich damit, da dies bedeutete, dass etwas mit unserem Dieseltank nicht in Ordnung ist: Sehr wahrscheinlich ist dieser verschmutzt und die Leitungen dadurch verstopft.

Da dies aber ein zu großes Projekt ist, empfahl er uns eine Notfalllösung parat zu haben. Um kurzfristig den Motor wieder zum Laufen zu bringen, haben wir jetzt einen vollen 20 Liter Dieselkanister als Zweittank mit neuem, sauberem Diesel. Mit Hilfe von extra Dieselleitungen können wir unseren Dieseltank damit umgehen.

Im Notfall kann der Motor damit um die 4 Stunden laufen, das reicht für mehrere Male Ankern, im Hafen manövern oder Ablegen. Seit wir diesen Workaround parat haben, mussten wir ihn glücklicherweise nicht einsetzen, da der Motor keine Probleme mehr gemacht hat.

Endlich wieder Segeln

Am nächsten Tag machten wir uns also wieder auf den Weg, um irgendwie die Ostküste zu erreichen. Da der Wind weiter südlich vorhergesagt war, hatten wir Hoffnung an der Südküste entlang segeln zu können. Wir wollten es diesmal vermeiden in den hohen Wellen den Motor zu starten. Angekommen an der Südseite war allerdings nach einer Weile klar, dass es doch nicht so einfach werden würde und wir entschieden uns umzukehren und an der Westseite von Antigua zu bleiben. Wie steuerten eine Bucht nördlich von Jolly Harbour an und verbuchten den Tag als schönen Segelausflug.

Aufgrund der Wettervorhersage mit angekündigten Windböen von mehr als 30 Knoten ab Dienstag, entschieden wir uns die Überfahrt nach Saint Barthèlemy (St. Barths) definitiv für Montag festzulegen. Am Sonntag fuhren wir noch eine nahe gelegene Bucht an, in der ein großes Wrack von 1905 zu sehen ist.

Tauchen am Wrack

Das war wirklich sehr beeindruckend, da es nur sehr knapp unter Wasser liegt und inzwischen als künstliches Riff mit vielen tropische Fischarten ein Schnorchelparadies ist. Einer der abgebrochenen drei Masten ragt sogar noch etwas über die Wasseroberfläche hinaus und auch sonst gibt es vieles zu entdecken. Leider hatte Mattis sich mittlerweile so erkältet, dass er auf ELMY die tolle Bucht nur über Wasser bestaunen konnte.

Am letzten Abend auf Antigua sind wir Essen gegangen

Die Überfahrt nach St. Barths verlief wie erwartet sehr schnell mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von mehr als sechs Knoten. An die hohen Wellen und die andauernde Krängung bei Halbwind hatte man sich irgendwann gewöhnt.

Daniel hatte viel Freude am Steuern

Gegen 21:30 Uhr erreichten wir dann Gustavia. Die Bucht war voll von Booten jeglicher Art: Kreuzfahrtschiffe, Luxusyachten, Segelboote etc. Viele Boote waren außerdem nicht gut beleuchtet und die Ankerplatzsuche daher unangenehm stressig. Schließlich fanden wir einen Platz, der aufgrund des starken Windes jedoch nicht besonders ruhig war.

Was macht man so auf St. Barths, welche Probleme und Aufgaben stellen sich uns als nächstes, und wird der Wind auch mal weniger? Das erfahrt ihr dann im nächsten Eintrag 🙂

Und los geht’s (Klappe die Dritte)

Inzwischen sind gute zwei Wochen vergangen, seit wir euch über den Stand unserer ELMY auf dem Laufenden gehalten haben. Da uns immer mehr Nachfragen erreichen, wird es wohl wieder Zeit, dass wir das nachholen.

Zurück in Le Marin

Lisa und ich hatten tolle Tage vor St. Anne in unseren Hängematten, mit nichts dringendem zu erledigen außer das gute Wetter und die schöne Aussicht zu genießen.

Am 2.1. holten uns unsere beiden Mechaniker ab. Sie machten ihre beiden Dinghys an je einer Seite fest und auf einmal fuhr ELMY, dank zwei Außenbordmotoren, wieder in die Bucht nach Le Marin.

ELMY bei der Fahrt zurück nach Le Marin
Abschleppen mit Metalldinghy benötigt einige Fender

Die nächsten Tage verbrachten wir am Haus- und Werkstattboot von Didier. Er hat mit seiner Partnerin Carol das ganze Boot umgestaltet und saniert. Auf dem oberen Deck ist eine schöne große Bar, die dem Namen des Bootes alle Ehre macht: Open Bar. Kaltes Bier steht hier immer bereit und spätestens zum Feierabend läuft auf dem 60 Zoll Fernseher auch eine gute YouTube Playlist gemixt aus Hits von den 80ern, 90ern und dem besten von heute 😉

Haus- und Werkstattboot Open Bar

ELMY war an Backbord festgemacht, sodass der Kran am Heck den alten Motor aus unserem Motorraum heraus- und den neuen reinheben konnte.

Alter Motor wird rausgehoben
Neuer Motor schwebt überm Boot

Damit der neue Motor im Motorraum befestigt werden konnte, wurde eine maßgeschneiderte Befestigung aus Metall bestellt. Auf diese mussten wir leider mehrere Tage warten, ohne dass es am Einbau voran ging.

Am Freitag Mittag war das Teil endlich soweit und abends kam Mattis zurück. Wir hatten noch die Hoffnung, am Samstag loszukommen, aber die Mechaniker waren erst abends fertig. Daher sind wir erst am Sonntag weiter in den Norden motort.

Los geht’s – oder?

Übernachtet haben wir in in einer Bucht gegenüber von Fort-de-France, um am nächsten Tag weiter zu segeln. Beim Ankern bemerkten wir starke Schläge beim Vorwärtsfahren. Außerdem hatte Mattis ziemliche Ohrenschmerzen und benötigte einen Arzt. Wir segelten also am nächsten Morgen dafür kurz rüber nach Fort-de-France.

Als wir zum Ankern den Motor anmachten, stellten wir fest, dass kein Salzwasser aus dem Auspuff kam. Das ist immer ein schlechtes Zeichen und deutet darauf hin, dass der Kühlwasserkreislauf mit Salzwasser nicht richtig funktioniert. Als der Motor sich dann hörbar mit dem Überhitzungsalarm meldete, schalteten wir diesen aus.

Wir mussten also wieder unter Segel ankern. Die Bucht war schon recht voll und der Wind kam ungeschickt direkt von dort auf uns zu. Spontan ließen Mattis und ich unser Dinghy ab und montierten unseren 18-PS Motor während Lisa versuchte, alles im Blick zu behalten: Wo treiben wir hin, wie viel Abstand haben wir noch zum Kreuzfahrtschiffsdock und deren Betonklötze im Wasser und wann kommen die großen Wellen der rasanten Fähre.

Wir schafften es und befestigten das Dinghy an Steuerbord mit genug Fendern, damit die Boote nicht aneinander schlugen. Mattis war nun unser neuer Antrieb und verschaffte uns genug Vortrieb, dass Lisa eine Stelle zum Ankern ansteuern konnte.

Wir fahren mit Dinghy als Motor zum Ankerplatz

Nachdem wir geankert hatten, fuhr Mattis an Land zum Arzt. Es war allerdings nicht so einfach einen HNO-Arzt zu finden, deswegen musste das Projekt erstmal warten.

Währenddessen tauschten Lisa und Hannah den Impeller aus und testeten diesen erfolgreich. Allerdings stellten wir dann auch fest, dass es immer wieder am Propellerschaft leicht tropfte.

Kaputter Impeller

Wir wollten nicht darauf vertrauen, dass der neue Impeller das Problem löst, da der andere auch neu war und konnten die Tropfen ebenfalls nicht ignorieren, da uns Didier per Ferndiagnose auch nicht weiterhelfen konnte. Wir mussten also zurück nach Le Marin segeln.

Wir segelten die meiste Zeit, da wir den Motor kurz vor Le Marin nutzen wollten, da dort der Wind immer sehr ungünstig direkt von vorne kommt, sodass viel gekreuzt werden muss. Als wir kurz vor der Bucht um 01:30 Uhr den Motor starteten kam leider wieder kein Kühlwasser. Dadurch verzögerte sich unsere Ankunft um weitere 2 Stunden bis wir dann um 03:30 Uhr morgens unter Segel vor St. Anne ankerten.

Nach ein paar Stunden Schlaf kamen um 10 Uhr Didier und Ralf zu uns und checkten den Kühlwasserkreislauf durch. Sie bauten eine neue Salzwasserpumpe ein. Danach funktionierte es auch wieder. Um das mit dem Propeller und dem Schlagen beim Vorwärtsfahren genauer zu überprüfen, sollten wir nochmal bei ihm anlegen.

Wir fuhren, angetrieben von unserem Motor, zu Didiers Boot und stellten fest, dass immer wieder schwallartig Wasser in den Motorraum floss. Beim Anlegen machte das Getriebe auch wieder sehr laute Geräusche, die auch Didier komisch fand. Direkt wurde alles wieder auseinander genommen.

Dabei stellten sich gleich mehrere Sachen heraus:

  • Die speziell angefertigte Motorhalterung hatte nicht die vorgesehenen Verstrebungen und war daher sehr instabil – das musste nachgebessert werden.
  • Unser Getriebe passt doch nicht ganz auf den Motor, weswegen die lauten Schläge entstanden. Wir mussten also ein neues Getriebe passend zu unserem Motor und zu unserem Propeller kaufen. (Dank Volvomotor war das kein Problem, ein passendes zu bekommen.)
  • Wir benötigen eine neue Dichtung für den Propellerschaft.

Parallel ist Mattis diesmal in Le Marin mit dem Beiboot zum Krankenhaus gefahren und wurde dort – im Rahmen der begrenzten Möglichkeiten – behandelt. Es handelte sich um eine bakterielle Infektion die sich mit lokalen Antibiotikatropfen behandeln lässt.

Alles in allem lagen wir nochmal eine Nacht dort, bis wir Mittwoch Nachmittag erneut ausklarierten und aufbrachen. Wir testeten vor St. Anne unseren Motor und das neue Getriebe und kalibrierten unseren zweiten Autopiloten. Dann ankerten wir gemütlich unter Motor, um noch eine Nacht gut zu schlafen, bevor wir am Donnerstag früh zu Darius aufbrachen.

Jetzt geht’s wirklich los, auf nach Guadeloupe

Darius war schon eine Woche vorher auf Guadeloupe gelandet und war inzwischen in einer Unterkunft auf Terre-de-Haut. Wir verbrachten also nur eine Nacht unter gelber Flagge vor Dominica, um am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang weiter zu segeln. (Gelbe Flagge bedeutet, dass wir in Gewässern eines Landes unterwegs sind, aber nicht einklariert sind. Damit können wir uns i.d.R. 24 Stunden in diesen Gewässern aufhalten, um durchzufahren oder einzureisen)

Übernachtungsplatz vor Dominica

Während wir die Küste von Dominica entlang segelten, hielten wir gehörig Ausschau nach Walen. Sowohl Buckelwale als auch Pottwale leben mit vielen Delfinen und anderen weniger häufig vorkommenden Walarten vor dieser schönen Insel, deren Regierung inzwischen ein großes Naturschutzgebiet auf deren karibischer Küstenseite geplant hat. (Vermutlich weniger zum Schutz der Tiere aus Tierliebe und eher weil es die größte Touristenattraktion der Insel ist.) Leider hatten wir kein Glück beim Erspähen von Meeressäugetieren.

Freitag Nachmittag hatten wir endlich Darius erreicht. Wir machten uns mit funktionierendem Motor einfach an einer Boje fest. Abends gingen wir noch auf Terre-de-Haut spazieren und lecker essen.

Nachdem wir am nächsten Morgen einklariert und Darius an Bord willkommen geheißen hatten, segelten wir die Ostküste der Hauptinsel entlang. Wir genossen die Leichtigkeit, auf einem Segelboot zu reisen und zu leben, das einen funktionierenden Motor und Generator hat. Wir beobachteten viele verschiedene bunte Fische, eine Wasserschlange und eine kleine Schildkröte beim Schnorcheln und Braunpelikane im Sonnenuntergang.

Crewfoto vor Guadeloupe bei Sonnenuntergang

Ankunft auf Antigua

Daniel hatte inzwischen seinen Flug umgebucht. Es war ursprünglich geplant, dass wir ihn in St. Kitts und Nevis einsammeln, nachdem wir mit Darius schon auf Antigua waren. Jetzt hatten wir eine Woche Verzug und beschlossen, dass wir nur eine der Inselgruppen ansteuern können. Antigua und Barbuda sahen noch etwas schöner aus als St. Kitts und Nevis (und hatte die sicherere Mordstatistiken nur 5 statt 50 Morde pro 100.000 Einwohner pro Jahr).

Wir verließen am Montag Guadeloupe und setzten die Segeln auf Halbwind, während wir nach Antigua übersetzten. Zwischen den Inseln herrscht der Atlantik Wind und seine Wellen. Das bedeutet teilweise Böen mit Stärken bis zu 20-25 Knoten und Wellen bis zu 2,5 Meter Höhe, in den unterschiedlichsten Frequenzen.

Segeln kann so entspannend sein

ELMYs Centercockpit mit dem großen Dodger gewährt neben erhöhter Sicherheit auch erheblich mehr Komfort. Während auf einem Regattaboot, wie unserem Vereinsboot Askew, alle im Cockpit schon Rettungswesten und Lifebelts anhätten und jede zweite Welle alles nassmachen würde, chillten wir auch noch gemütlich bei 30 Grad Krängung. Nur die hinteren Sitzplätze im Cockpit wurde alle 20 Minuten von einem Schwall einer besonders großen Welle erwischt. Lifebelt und Rettungsweste ziehen wir an, wenn wir das Cockpit verlassen, um z.B. das Segel zu reffen.

Sonnenuntergang auf See

So erreichten wir am Montag spätabends die Bucht vor Jolly Habour. Da um Antigua der Meeresboden sehr flach abfällt mit vielen großen Steine und kleinen Riffe drin, die durch Hurricanes immer wieder versetzt werden, vertrauten wir nicht ganz auf die Karte und ankerten im Dunkeln relativ weit draußen bei 3m Tiefe (unser Boot hat 1,90m Tiefgang). Aufgewacht sind wir dann umgeben von wunderschönem helltürkisenen Meer.

Wir hatten gehört, dass es teils hohe Strafen gibt, wenn die Prozedur zum einklarieren beim Zoll und im Immigration Office nicht genau eingehalten wird. Daher befolgten wir alle Regeln genau: Niemand außer dem Skipper verlässt das Schiff (nicht mal zum Baden oder einmal ums Boot schwimmen) und nur der Skipper geht an Land und direkt zur Kapitanerie und den Behörden. Am Ende war das Einklarieren zwar etwas bürokratisch, aber wenn man sich an die Regeln hält auch kein großes Thema.

Seit gestern sind wir nun wieder zu fünft an Bord. Bei Daniel hat trotz Flugverspätungen in Paris alles geklappt und wir konnten ihn abends auf ELMY begrüßen. Gerade steuern wir eine der schönen Schnorchelbuchten an – dort soll es sogar Seepferdchen zu bestaunen geben.

Eine Woche Landurlaub in Guadeloupe

Wie im letzten Blogeintrag beschrieben sind Jenny und ich (Mattis) am Freitag (29.12.) nach Guadeloupe geflogen, damit Jenny‘s Urlaub nicht zu sehr von dem kaputten Motor geprägt ist. Außerdem geht heute auch Jenny‘s Flug zurück von Guadeloupe nach Paris….

Unser kleiner Flieger

Am ersten Tag haben wir es ruhig angehen lassen und die Gegend unsere Ferienwohnung erkundet. Unsere Ferienwohnung liegt in der Nähe der Stadt Basse-Terre auf der gleichnamigem Inselhälfte.

Der Leuchtturm an der Südspitze von Guadeloupe, Vieux-Fort

La Soufrière

So wie die meisten Vulkane in der Karibik heißt auch der auf Guadeloupe „La Soufrière“. Laut dem was man so liest, liegt er meistens in den Wolken, so dass man selten die wunderschöne Aussicht genießen kann.

Stimmt: Der Gipfel in den Wolken

Außerdem fallen in dem Nationalpark über 14.000 mm Regen im Jahr.

Stimmt: es regnet viel. Gipfelfoto!

Trotzdem soll sich der Aufstieg sehr lohnen, da die Natur wunderschön ist – natürlich auch gerade wegen dem vielen Regen.

Schöne, abwechslungsreiche Flora

Für den Abstieg haben wir dann den sehr vollen Hauptweg verlassen und nahmen einen deutlich einsameren Pfad. Dieser stellte sich aber auch als deutlich anspruchsvoller heraus. Das hat uns schon etwas an die Grenzen gebracht und es wurde zum Ende hin auch sehr kalt. Da wir keine passende Regenkleidung dabei hatten, nahmen wir stattdessen trockene Ersatzklamotten in einem wasserdichten Packsack mit. Eigentlich eine gute Idee – hilft aber auch nur wenn es auch mal wieder mit dem Regen aufhört. Jenny hatte immerhin einen warmen Pulli.

Der steile, matschige Abstieg im tropischen Dauerregen

Nach dem Abstieg gab es noch einen 15 Minuten Abstecher zu einem Wasserfall. Ich war der festen Überzeugung, dass die erschöpfte Jenny dafür keine Energie mehr übrig hat. Aber sie ist immer für eine Überraschung gut – und es hat sich gelohnt:

Ein schöner Wasserfall (sieht man nur wenn man den schwierigen Weg nimmt)

Am Ende war die Wanderung dann auch ganz schön lang und anstrengend (6h, 800 Höhenmeter) und wir waren sehr erschöpft. So schliefen wir an Sylvester schon um 21:00 Uhr.

Rundfahrt um Basse-Terre

Um uns von der Wanderung zu erholen haben wir am nächsten Tag eine Rundfahrt um die bergige Hälfte der Insel gemacht und uns einige der schönen Strände angeschaut. Dazu einfach nur ein paar Bilder:

Plage de Simaho
Traumstrand Plage de Grande Anse
Pointe Allègre (Nordkap): hier ist es wohl oft noch windiger.

Chutes de Carbet

Eine der Hauptattraktionen der Insel sind eine Reihe von drei Wasserfällen. In der Nähe des Zweiten kann man parken.

Le Deuxieme Chute

Von dort aus kann man noch knapp zwei Stunden zum höher gelegenen (ersten) Wasserfall wandern. Das hat sich wirklich gelohnt!

La Première Chute (passte nicht ganz drauf)

Der Weg zum dritten Wasserfall ist wegen eines Erdrutsches gesperrt.

Terre-de-Haut

Zu Guadeloupe gehören mehrere Inseln, touristisch besonders beliebt ist die kleine Insel Terre-de-Haut. Dorthin nahmen wir morgens um 8 Uhr eine Fähre. Wir entschieden uns dafür die Insel zu Fuß zu erkunden, also kein E-Bike / Roller / Golfkart zu mieten. Erstes Ziel – solange es noch nicht zu heiß ist – der höchste Punkt der Insel.

Diese Aussicht erinnerte uns etwas an Nusa Penida (Indonesien)
Unsere Kekse fanden nicht nur wir lecker.
Aussicht auf Terre-de-Bas (nicht zu verwechseln mit Basse-Terre)

Den Rest des Tages haben wir ruhiger angehen lassen und nahmen dann die Fähre um 17:00 zurück.

So ruhig

Grande Terre

Die andere Hälfte von Guadeloupe ist deutlich weniger bergig, belebter und touristischer. Für uns war die Anfahrt zwar etwas weiter, aber wir wollten sehen wie es auf der anderen Seite aussieht.

St. Anne

Unsere Erwartungen wurden erfüllt: tolle Strände aber viel mehr Menschen! Was sich sicherlich mit mehr Zeit lohnt, sind die Küstenwanderwege. Wir haben einen für 20 Minuten getestet und waren überzeugt!

Blick vom Wanderweg ab Plage de Petit-Havre

Danach sind noch zum Pointe de Châteaux, dem östlichsten Punkt gefahren und haben dort eine kleine Wanderung (90 Minuten) gemacht.

Blick entlang der Ostküste
Pointe des Colibris
Der Wanderweg ums Kap

Der Abreisetag

Nun haben wir unsere Ferienwohnung verlassen und sind zur Hauptstadt Pointe-a-Pitre fahren. Dort haben wir uns noch kurz mit Darius getroffen, der gerade gelandet ist und sich hier noch eine schöne Zeit macht während er auf ELMY wartet.

Point-a-Pitre

Dann ging es zum Flughafen und es hieß leider von Jenny Abschied nehmen 😢. Das werden jetzt 11 lange Wochen bis sie in den Osterferien wieder zu Besuch kommt – darauf freue ich mich dann ab jetzt!

Ich selbst sitze nun viel zu früh am Gate im Regional Terminal und warte auf meinen Flug nach Martinique. Hoffentlich geht es dann morgen für uns und ELMY wieder los!