Wir haben eine Entscheidung getroffen…

…. und müssen das jetzt ausbaden!

Das Wetter ist gerade echt schwierig, um nach Norden zu kommen. Wir gehen aber nicht davon aus, dass der Umweg über die Buchten sich lohnen würde, wenn man vor allem weiter will. Zeit, die Strecke zu genießen, bleibt uns da nicht so viel. Also durchqueren wir abends noch die Bay, um einen guten Startpunkt für die nächste Strecke zu haben.

Delfine in der Chesapeake Bay
Da war es noch warm.

Die Wettervorhersage sagt 10-20 kn gegenan, es soll aber am Montagnachmittag besser werden. Also stellen wir uns den Wecker auf 06:30 Uhr.

Als wir dann aufwachen, haben wir bereits am halbwegs geschützten Ankerplatz über 25kn. Da wollen wir lieber nicht nachschauen, wie es auf dem Atlantik aussieht. Also alles auf Anfang! Nach reichlicher Überlegung entscheiden wir uns einfach noch einen Tag zu warten.

Der Wartetag war kalt und regnerisch. Es ist das erste Mal, dass man sich im Boot wirklich warm anziehen muss. Wir haben ca. 12 Grad draußen und drinnen. Naja, mit vielen Klamotten und Tee überlebt man das gut.

Die Zeit nutzen wir noch für ein paar ToDos. Das Radar braucht eine Reparatur und wir putzen die stark bewachsene Wasserlinie des Bootes noch vom Dinghi aus. Den geplanten Strandspaziergang sparen wir uns dann doch 😉.

Boot putzen.
Der Antriebsriemen ist gerissen und muss gelötet werden. Ist jetzt aber zu kurz. Dafür wissen wir wie es geht.

Am Montag geht es dann raus. Der Sonnenaufgang verspricht auch etwas besseres Wetter. Zunächst müssen wir noch ein paar Meilen um das Kap rum, dabei kommt der Wind noch aus der richtigen Richtung. Da bleibt noch Zeit für ein kurzes Videotelefonat mit meiner Oma, die heute 100 Jahre alt wird – wow!

Schöner Start
Man sieht die Grenze der Chesapeake Bay an der Wasserfarbe. Dort sind auch viele Tiere am Jagen und das Wasser ist an einigen Stellen aufgewühlt.

Kurz danach werden die Wellen dann höher und jetzt müssten wir eigentlich nach Norden drehen, aber da kommt ja der Wind her!

Wir versuchen etwa eine Stunde lang zu kreuzen, schaffen in der Zeit vielleicht eine Meile aufs Ziel und versuchen dann mal noch den Motor. Nach den ganzen Reparaturen sollte der ja jetzt ein bisschen Wetter aushalten.

Unter Motor schaffen wir bei den Bedingungen etwa 3-4kn Fahrt (statt etwa 6kn mit ähnlich viel Gas). Nicht toll, aber immerhin geht es weiter und nachmittags soll es langsam abflauen.

Das tut es dann wirklich, der Wind dreht, während er abflaut, sodass wir noch 3-4h Segeln können und gegen 21:30 ankern wir dann vor Chinoteague, etwas vor den (kleinen) Ozeanwellen geschützt hinter einer Halbinsel.

Eine Nacht vor Vollmond

Portsmouth und Norfolk, VA

Am nächsten Morgen wollten wir früh los, um für die Reparaturen im Hafen anzukommen. Dafür mussten wir wieder gut planen. Zusammen mit unseren zwei Stegnachbarsegelbooten legten wir um 6:55 Uhr ab, funkten die direkt folgende Schleuse an, die gegen kurz nach 7 für uns öffnete. Danach konnten wir uns etwas Zeit lassen, da die nach 5 Meilen folgende Brücke bis 08:30 Uhr für den Berufsverkehr geschlossen bleibt. Leider kam dann kurz vorher ein Zug, sodass die direkt davor liegende Zugbrücke schloss und wir noch mal 20 Minuten länger warten mussten. Danach machten dann beide Brücken für die mittlerweile 3 Schlepper und 4 Segelboote auf.

Gemeinsames Warten

Danach mussten wir feststellen, dass es in den USA wohl doch Züge gibt, da auch die nächsten zwei Eisenbahnbrücken vor uns schlossen.

Die letzte Eisenbahnbrücke ist jetzt auch offen.

Gegen 10 Uhr legten wir dann in der Ocean Yacht Marina in Portsmouth, VA an und ich rief direkt die Reparaturfirma an. Der Mechaniker erschien auch zeitnah. Nach einer kurzen Analyse wurden dann für den nächsten Tag Ersatzdichtungen bestellt. Wir nutzen die Hafeneinrichtungen, um noch mal alles zu waschen.

ELMY in der Ocean Yacht Marina

Anschließend nahmen wir die Fähre nach Norfolk und spazierten durch die Stadt bis zu einer Boulderhalle. Das hat sehr viel Spaß gemacht, meine Leihschuhe wären aber auch als Bowlingschuhe durchgegangen.

Willkommen in Norfolk!
Fabi bouldert.
Mattis auch. Da weiß er noch nicht, dass er zwei Tage später kaum noch was greifen kann vor Muskelkater…

Am nächsten Morgen sind wir dann noch von der Marina aus Joggen gegangen.

Gegen Mittag kam dann wieder der Mechaniker und baute die neuen Dichtungen ein. Jetzt scheint alles wieder zu laufen und dicht zu sein.

Die Übeltäter sind erst beim rausnehmen gerissen, sollten aber nicht so spröde sein.

Wir füllten noch unseren Wassertank auf und machten uns auf den weiteren Weg. Norfolk ist übrigens der Heimathafen der Atlantikflotte der USA, es wimmelt also von Militärschiffen.

Ein normaler Anblick in Norfolk.
Sogar Flugzeugträger stehen hier.

Wir ankerten bei Hampton. Damit haben wir im Prinzip auch den ICW verlassen. Jetzt müssen wir entscheiden, ob wir den (schönen) Umweg durch die Chesapeake Bay und Delaware Bay nehmen oder den kurzen Weg außen. Unser nächster Fixpunkt ist Bosten, wo wir in 19 Tagen Lisa treffen.

Leider ist der Wind in der nächsten Woche sehr unbeständig, sodass die Entscheidung nicht leichter wird und Segeln eher schwierig wird….

Schönes North Carolina

Am Dienstag hatten wir eine lange Strecke durch schöne Kanäle und Flüsse vor uns.

Früh morgens losfahren wird manchmal belohnt!

Zunächst mussten wir 25sm geradeaus durch einen Kanal fahren, der aber landschaftlich sehr schön war. Dabei hatten wir tolles Wetter!

Ein Ferienhaus mit Anleger am Kanal

Nach dem Kanal ging es gegen den Wind durch den Alligator River nach Norden.

Anschließend an eine Brückendurchfahrt wurde das Gewässer größer und die kurzen, steilen Wellen von vorne waren für 1-2h erstaunlich unangenehm für eine Fahrt im Inland.

Die Brücke dreht auf.

Nach 12h ankerten wir dann in einem breiten Stück Fluss ab vom Kanal.

Am Mittwoch ging es dann direkt weiter durch die Flüsse nach Norden. Es gibt auf der Karte immer mal Warnhinweise für flache Stellen, bis auf eine, die tatsächlich nur so 2,20 m tief war, hatten wir im Kanal aber keine Probleme.

Heute war es etwas bewölkt.
Die endlose Sumpflandschaft ist schön, sieht auf Fotos aber irgendwie langweilig aus.
Eine schöne alte Eisenbahnbrücke

Danach wurde es langsam städtischer und an einer offenen Brücke musste leider ein Feuerwehrauto auf uns warten. Wir dachten, die Vernetzung wäre da besser, vor allem da das Öffnen und Schließen einige Minuten dauert.

Suchbild: die wartende Feuerwehr
Die Straße ist wieder offen!

Abends legten wir dann an einem kostenlosen Dock bei der Great Bridge Bridge (sic) an. Dort trafen wir noch einen sehr netten Segler mit seiner Yacht „Boundless“, kauften ein und gingen Essen.

Am Stadtdock angelegt. Davor die Boundless.
Auf dem Weg zum Einkauf waren schöne Häuser

Oriental & Belhaven, NC und ein Kurzbesuch

Am nächsten Tag schauten wir uns Oriental, NC an. Dort gerieten wir mit dem Dinghi in eine Boat Show. Da wir es ja nicht schon wieder verkaufen wollten, machten wir neben der Tankstelle fest. Wir spazierten etwas durch die typisch amerikanische Kleinstadt, tranken Kaffee und haben lecker zu Mittag gegessen. Dann kauften wir noch neue Lebensmittel ein.

Oriental, NC

Nach einem Mittagsschlaf zurück am Boot fuhren wir wieder zur Stadt und sind Joggen gegangen. So langsam läuft es wieder etwas besser, nachdem ich in den letzten 5 Monaten fast gar keinen Sport gemacht habe. (Es soll ja Leute geben, die Segeln als Sport bezeichnen…)

Beim Joggen. Das falsche Boot in der Mitte. ELMY sieht man am Rand.

Auf dem Rückweg zum Dinghi wurden wir noch zweimal von sehr netten Menschen angesprochen und verquatschten uns jeweils eine halbe Stunde. Besonders die 80-jährige Anne erzählte spannende Geschichten von ihren Segeltouren. Insbesondere die Solo-Atlantiküberquerung mit einem 28 Fuß Segelboot fanden wir sehr beeindruckend!

Sonnenuntergang

Am Sonntag Morgen ging Fabi noch kurz unsere Dieselkanister füllen, damit wir es bis zur nächsten tiefen Tankstelle schaffen.

Auf dem Rückweg von der Tankstelle

Danach fuhren wir dann weiter entlang des ICWs durch schöne Seen, breite Flüsse und nette Kanäle. Teilweise mit Motor, Segel oder beidem. Gegen Abend kamen wir dann in Belhaven, NC an und ankerten vor der Stadt.

Die Piraten haben sonntags zum Glück frei. Daher gab es leider aber auch keinen Diesel hier.
Auf fast jedem Channelmarker sitzen Vögel
Achja Delfine natürlich 🙂
Die Sonnenuntergänge werden mit zunehmendem Breitengrad immer schöner! (Länger)

Heute (15.4.) morgen haben wir noch spontan meine Gasteltern getroffen, die gerade auf dem Weg zu einem Kurzurlaub an der Küste sind.

Wir gingen in ein nettes lokales Café.

Zweites Frühstück

Danach haben sich Leslie und Garry noch sehr gefreut, einmal kurz ELMY zu sehen.

Eine kurze Fahrt zu ELMY
Vielleicht wird es doch ein Segelboot zum Reisen?

Übrigens wissen wir jetzt auch, dass unser Dinghy mit 4 Personen locker ins Gleiten kommt 🙂

Leider mussten die beiden dann auch weiter und wir nutzten die Chance, uns noch kurz am Supermarkt absetzen zu lassen. Schön, dass ihr da wart!

Nach dem Einkauf organisierten wir uns noch Marina und Werkstatt in Portsmouth, VA um mal nach unserem Dieselleck schauen zu lassen.

Nach einem kurzen Tankstopp in der Belhaven Marina sind wir nun unterwegs weiter auf dem ICW und haben 2 lange Tage auf dem Kanal vor uns, um Donnerstag früh in Portsmouth anzukommen.

Morehead City, NC und Sturmböen

Nach der langen Überfahrt haben wir erstmal noch 2 Stunden geschlafen, bevor wir in die Stadt aufbrachen. Morehead City hat aber leider nichts außer ein paar Marine Läden, Sea Food Restaurants und einem 1km langen Wanderweg am Sumpf vorbei zu bieten. Also gingen wir Mittag essen, einkaufen und in ein Café.

Caliko Creek Trail

Am nächsten Tag waren ab nachmittags Sturmböen angesagt. Einen wirklich guten, geschützten Ankerplatz gab es nicht in der Nähe, also verlegten wir Elmy nur eine halbe Meile weiter, offen, aber mit viel Platz neben den Kanal. (Also offen heißt ja immer noch geschützt im Inland ohne die Ozeanwelle). Dort konnten wir bei 3.5-4 Meter Wassertiefe ausreichende 50m Ankerkette ausbringen. Zum Nachmittag begann es dann ungemütlich zu werden und wir hatten immer mal Böen über 40kn.

Eine Sturmböe vor Anker. Normalerweise kommt der Wind dann genau von vorne.

Durch die Tidenströmung drehten wir uns nicht in den Wind, das machte es deutlich ungemütlicher und erhöht natürlich auch den Windruck deutlich. Unser Anker hielt aber problemlos und es gab auch sonst keine Schäden am Boot. Somit blieb es bei einem ungemütlichen Tag und einer schlechten Nacht.

Regen und Wind

Freitags kam dann endlich unser Paket mit unseren neuen digitalen Karten an. Die bisherigen haben nämlich einfach nach Florida aufgehört und wir hatten seid dem nur noch die (gleichen) Karten auf den Handy, was aber etwas unpraktisch ist.

Einfahrt nach Morehead City, NC

Nachdem wir das abgeholt haben ging es dann mit dem Dinghi über 1m Wellen pitschnass zurück zum Boot und wir setzten unsere Fahrt im Kanal fort. Dabei hatten wir starken Rückenwind und sind mit einem Stückchen Genua gemütlich gesegelt. Der Motor lief zur Sicherheit und später auch zur Unterstützung mit.

Die Züge fahren noch auf einer flachen Brücke, unter dem Highway kann man durch fahren.

Dieser Abschnitt des ICWs war bisher unser Highlight: wunderschöne Natur mit Wäldern und deutlich weniger besiedelt und kaum Verkehr.

Adams Creek
Motorsegeln
Unser Kielwasser
Entlang des Kanals
Wir erreichen Oriental, NC eine Stunde vor Sonnenuntergang

Jetzt Ankern wir vor Oriental, NC. Morgen werden wir die Stadt erkunden.

Hin- und her zwischen South und North Carolina

Nachdem wir Jenny am Flughafen abgesetzt hatten, holte ich noch einen Mietwagen für die Rückfahrt. Diesmal ohne Probleme.

Meine Gasteltern und ich

Nach noch einem gemütlichen Abend bei meinem Gasteltern, mit sehr leckerem Essen aus dem Wok, ging es am nächsten Morgen für mich dann zurück zum Boot. Die 5h Autofahrt liefen einfach ohne Probleme. Dank einer sehr großen Snacktasche von Leslie war ich auch super versorgt. In Beaufort, SC nutzten wir den Mietwagen dann noch für einen Großeinkauf bei Publix.

Einkaufen bei Publix

Beim Einladen ins Dinghi passierte mir dann ein Missgeschick: ich hab den Autoschlüssel im Wasser verloren! Also haben wir die Taucherbrille geholt und ich habe versucht den Schlüssel wieder zu finden. Leider war das Wasser ca. 2.5m tief, die Sichtweite war nur 10cm und der Boden mit scharfen Muscheln bedeckt.

Also habe ich das Projekt schnell aufgegeben und stattdessen die Mietwagenfirma angerufen. Die haben dann 2h das Auto abgeschleppt und ich warte jetzt auf die Rechnung…

Am nächsten Tag haben wir noch in der Marina gewaschen und getankt und dann machten wir uns auf dem Weg Richtung Meer, damit wir Montag früh einen besseren Startpunkt haben.

Mjam, Mjam
Fabi wäscht
Tschüss, Beaufort, SC
Kulinarische Highlights aus Raleigh und unsere neue French Press

Abends bin ich dann noch den Mast hochgeklettert um nach unserem Windmesser zu schauen. Unsere Theorie ist jetzt, dass die Lampen oben den Wind aus einer Richtung abschatten, so das wir auf einem Raumwindkurs viel zu kleine Werte für die Geschwindigkeit angezeigt bekommen.

Der Windmesser, ein Sonnenuntergang und ich

Am nächsten Morgen machen wir uns auftendem Weg Richtung Nordwesten und segeln bei traumhaften Bedingungen gemütlich bei 6.5kn Wind mit 3.5kn. Leider hielt das nur ein paar Stunden bevor der Wind einschlief und nicht wieder kam. Das es ab Donnerstag ungemütlicher werden soll, motoren wir bis Morehead City, NC, wo wir gerade ankommen.

Fast da, pünktlich zum Sonnenaufgang

Um die Flaute etwas erträglicher zu machen, besuchten uns immer wieder Delfine und blieben dann auch eine Zeit. Das kennen wir so aus Europa, aber bisher waren die hier irgendwie nicht so spielfreudig…

Delfine am Bug

Uber, Lyft und andere Katastrophen in South Carolina

Mattis buchte einen Mietwagen ab Hilton Head. Dorthin wollten wir ein Uber oder Lyft nehmen. Auf das Lyft warteten wir 45 Minuten – es kam nicht.  Also Uber installieren und auf ein Neues (von Fahrer angenommen und gecancelt, na danke). Wir fanden ein schönes Café, dass leider aufgrund der Air Force nicht sonderlich ruhig lag.

Schlimmer als die Rakete in Cape Canaveral

Beaufort ist der zweit älteste Ort von South Carolina und sehr nett.

Die Brücke öffnete indem sie ihre Arme zur Seite schwang. Das sahen wir auch das erste Mal.

Geöffnete Brücke

Gegen 13.00 Uhr hatten wir endlich einen sehr netten Uber Fahrer, der uns mit vielen interessanten Fakten über Hilton Head versorgte.

Als wir am Flughafen ankamen war unser Mietwagen leider nicht zu bekommen, da Mattis Kreditkarte die Arbeit einstellte.  Wir versuchten alle Mietwagen Firmen, keine hatte einen Wagen für uns. Also versuchte Mattis über Uber einen Fahrer zu organisieren, der uns ins 5 Stunden entfernte Raleigh bringen könnte. Das klappte leider nicht. Da mein Flug von Raleigh geht, habe ich also ein kleines Problem.

Nächster Versuch ein teurer Flug von Hilton Head, SC nach Charlotte, NC.

Teure Flugtickets

Also fliegen wir doch mal mit American Airlines nach Charlotte. Dort wird uns Gordie (Mattis Gastbruder) einsammeln und nach der Hälfte der Strecke an seine Eltern übergeben, die uns die restliche Strecke transportieren. Was ein Chaos, aber auch super lieb. Wir freuen uns sehr. Den Tag heute hatten wir uns definitiv anders vorgestellt. Unsere Vermutung ist, dass die Mietwagen Gesellschaft keinen Wagen mehr hatte und die Kreditkartenschwierigkeiten nur vorgetäuscht hat. Die Kreditkarte hat bei der Flugbuchung wieder problemlos funktioniert.

American Eagle
Intercostal Waterway

Nach der Landung gab es noch etwas Irritation wegen des Gepäcks. Es kam einfach nicht. Nach 45 Minuten war es dann doch endlich da.

Gordie sammelte uns ein und wir trafen seine Eltern auf einem Ikea Parkplatz. Von dort ging es in ein mexikanisches Restaurant. Leslie und Gary fuhren drei Stunden pro Richtung für uns. Wir kamen in ihrem wirklich schönen Haus um 1 Uhr in der Nacht an.

Den heutigen Tag nutzten wir, indem Mattis mir die Nachbarschaft zeigte und wo er sein Auslandsjahr hauptsächlich verbrachte.

Wakefield Highschool

Nun sitze ich nach einem schnellen Abschied am Gate und warte auf meinen Rückflug nach Paris. Von dort geht es morgen mit dem TGV nach Karlsruhe.

Mein Praktikum in der Media Abteilung der Elmy GmbH ist nun vorbei. Ab jetzt wird es hier sicherlich wieder ruhiger (so wie ich meinen Ehemann einschätze 😄). In 6 Wochen dann wieder mehr Content.

Weiter geht es nach Beaufort, South Carolina

Eine weitere Nacht auf dem Atlantik lag vor uns. Diesmal sollte es etwas unentspannter aufgrund des Windes werden. Anfangs kam dieser achterlich, daher setzten wir zwei Bäume und spannten die Vorsegel. Der Wind ließ auf sich warten.

Die Bäume werden „gepflanzt“
Der Schmetterling steht

Später mussten wir diese aufgrund drehenden Windes einholen. Ab da wurde es sehr schaukelig.

Wale haben sich wieder keine gezeigt, dafür konnten wir einige Delfine und Pelikane beobachten. Leider begleiteten uns auch Massen von Fliegen (ekelig!).

Die Nacht wurde dann sehr unruhig. Am Morgen bekamen wir freundlichen Vogel-Besuch. Dieser war erst bei mir im Cockpit (sogar auf meiner Schulter) und anschließend bei Mattis in der Kajüte. Bis er schließlich davon flog.

Müder Vogel am Morgen

Bei 35 Knoten Wind, sehr viel Welle (2,5 Meter) und Dauerregen erreichten wir gegen 13.30 Uhr die Einfahrt in den ICW.

Wind und Welle
Mattis Hände
Alles nass

Unser Ziel: Beaufort liegt in South Carolina. Von dort werden wir (Mattis und ich) mit einem Mietwagen weiterfahren, da mein Flug ab Raleigh, NC geht. Am Donnerstag wollen wir bereits dort sein, um Mattis Gastfamilie zu besuchen. Diese haben wir zuletzt auf unserer Hochzeit 2018 gesehen. Fabi wird die vier Tage auf dem Boot verweilen, dass wir an einer Mooring im Hafen festgemacht haben. Er kann von dort mit dem Dinghi an Land und die Gegend erkunden.

Am Samstagnachmittag wird Mattis mit Fabi wieder vereint sein.

Was sonst noch passiert ist:

Nach dem Tanken lief wieder Diesel in den Flur, der zur Heckkabine führt. Der Tank ist also immer noch undicht. Das ist nicht nur für uns blöd, sondern auch für die Umwelt. Leider kommt man an diesen nicht so einfach ran. Daher ist das erstmal ein Problem für die Zukunft in Europa.

Aufnahme mit Lappen und Tüchern zur umweltgerechten Entsorgung

Noch ein paar Bilder von der Einfahrt nach Port Beaufort:

Blick von der Mooring

Die dritte Mooring hielt auch endlich. Bei der ersten Mooring fehlte die Schlaufe zum Befestigen, die zweite hatte keine Leine unterhalb des Wasserspiegels und der dritten fehlte der Metalring vorne, diese nahmen wir trotzdem. Um ein Scheuern unserer Leinen zu vermeiden, will Mattis mit dem Dinghi noch Verbesserungen vornehmen.

Aber zu erst wird heiß geduscht, da wir alle durchgefroren sind.

Auf dem Kurs nach St. Augustine

Der Ostersonntag begrüßte uns mit kühlen Temperaturen und Delfinen beim Frühstück.

Kleiner Ostergruß aus Deutschland

Bevor es auf den Atlantik geht müssen wir erst noch durch eine Schleuse und tanken.  Die Fender wurden ausgebracht und die Festmacherleinen bereitgelegt. Ein Fabi, der sich über den Webeleinstek aufregte, durfte auch nicht fehlen.

Webeleinstek am Fender
Festmacherleine

In der Schleuse begegneten uns Manatees, die mit dem Kühlwasser des Bootes spielten. So wurde es für uns etwas schwieriger uns auf die eigentliche Aufgabe (Leinen fieren) zu konzentrieren. Stattdessen wanderte der Blick immer wieder zu den süßen Dickhäutern. Diese sind übrigens ziemliche Frostbeulen, deshalb haben sie so eine dicke Fettschicht.

Mattis unterhält sich mit seiner neuen Freundin während die Crew arbeitet
Die neue Freundin
Eines der vielen Manatees

Im Anschluss kam eine Brücke, die im Notfallmodus arbeitete (Generator, da die Stromversorgung nicht funktionierte). Wir schlichen im Schneckentempo auf diese zu, da sie uns ankündigte, circa 12 Minuten zum Öffnen zu brauchen. Mattis funkte die erste Tankstelle an, die uns nicht antwortete. Also nahmen wir einfach die Nächste. Luxusprobleme.

Elmy wird getankt

Nach dem erfolgreichen Anlegemanöver tankten wir 330 Liter Diesel für 370,41 Euro. Damit sollte Elmy bis nach Raleigh in North Carolina kommen. Das Ablegemanöver machten wir nach Lehrbuch (zumindest nach Mattis Lehrbuch, das vom original Lehrbuch abweicht). Aber hey, der Erfolg gab ihm recht.

Auf dem Atlantik öffneten wir den Fäkalientank, dessen Gestank uns einige Zeit begleitete. 🤢 Wir hatten noch einen schönen Blick auf Cape Canaveral und dessen Abschussrampen, sowie eine Rakete, die am 4.4.24 abgeschossen werden soll.

Verschiedene Abschussrampen

Außerdem zeigte uns Navionics an, dass wir uns in einem Walschutzgebiet befanden. Wir hielten fleißig Ausschau, aber hatten leider kein Glück.

Gegen 14 Uhr hissten wir die Segel. Der Wind alleine reichte nicht aus, um uns voranzutreiben. Wir fuhren nun inkognito als Motorboot und dies änderte sich auch über viele Stunden nicht mehr.

Ein kleiner Lichtblick: Niemandem war schlecht.

Um 17 Uhr konnte wir endlich den Motor ausschalten. Danach war fleißig Halsen angesagt. Mattis legte sich als erstes schlafen, denn uns stand eine lange Nacht bevor. Fabi übernahm die erste Schicht und ich legte mich draußen hin, da ich voraussichtlich eh nicht schlafen konnte. Später wechselte ich kurz in die Kabine, weil es kalt wurde. Plötzlich war es 5 Uhr und Mattis steuerte uns schon einige Stunden. Er entschied trotz wenig Wind zu segeln, damit wir in Ruhe schlafen konnten 😍. Um kurz vor 6 Uhr löste ich Mattis dann ab.

Mattis erstmals in dicker Daunenjacke und Regenjacke seit der Karibik
Sonnenaufgang

Um 8 Uhr musste ich leider jemanden wecken, sonst wäre ich zur Diva mutiert.

Um halb 11 Uhr erreichten wir Sankt Augustine. Vom Meer aus sah es ein klein wenig wie Holland aus. Später erinnerte die Architektur eher an Kroatiens Altstädte.

Dünen und Leuchtturm
St. Augustine

St. Augustine gilt – nach eigenen Angaben – als älteste Stadt der USA. Sie ist für ihre spanische Kolonialarchitektur und ihre Strände am Atlantik bekannt.