Der Ostersonntag begrüßte uns mit kühlen Temperaturen und Delfinen beim Frühstück.
Bevor es auf den Atlantik geht müssen wir erst noch durch eine Schleuse und tanken. Die Fender wurden ausgebracht und die Festmacherleinen bereitgelegt. Ein Fabi, der sich über den Webeleinstek aufregte, durfte auch nicht fehlen.
In der Schleuse begegneten uns Manatees, die mit dem Kühlwasser des Bootes spielten. So wurde es für uns etwas schwieriger uns auf die eigentliche Aufgabe (Leinen fieren) zu konzentrieren. Stattdessen wanderte der Blick immer wieder zu den süßen Dickhäutern. Diese sind übrigens ziemliche Frostbeulen, deshalb haben sie so eine dicke Fettschicht.
Im Anschluss kam eine Brücke, die im Notfallmodus arbeitete (Generator, da die Stromversorgung nicht funktionierte). Wir schlichen im Schneckentempo auf diese zu, da sie uns ankündigte, circa 12 Minuten zum Öffnen zu brauchen. Mattis funkte die erste Tankstelle an, die uns nicht antwortete. Also nahmen wir einfach die Nächste. Luxusprobleme.
Nach dem erfolgreichen Anlegemanöver tankten wir 330 Liter Diesel für 370,41 Euro. Damit sollte Elmy bis nach Raleigh in North Carolina kommen. Das Ablegemanöver machten wir nach Lehrbuch (zumindest nach Mattis Lehrbuch, das vom original Lehrbuch abweicht). Aber hey, der Erfolg gab ihm recht.
Auf dem Atlantik öffneten wir den Fäkalientank, dessen Gestank uns einige Zeit begleitete. 🤢 Wir hatten noch einen schönen Blick auf Cape Canaveral und dessen Abschussrampen, sowie eine Rakete, die am 4.4.24 abgeschossen werden soll.
Außerdem zeigte uns Navionics an, dass wir uns in einem Walschutzgebiet befanden. Wir hielten fleißig Ausschau, aber hatten leider kein Glück.
Gegen 14 Uhr hissten wir die Segel. Der Wind alleine reichte nicht aus, um uns voranzutreiben. Wir fuhren nun inkognito als Motorboot und dies änderte sich auch über viele Stunden nicht mehr.
Ein kleiner Lichtblick: Niemandem war schlecht.
Um 17 Uhr konnte wir endlich den Motor ausschalten. Danach war fleißig Halsen angesagt. Mattis legte sich als erstes schlafen, denn uns stand eine lange Nacht bevor. Fabi übernahm die erste Schicht und ich legte mich draußen hin, da ich voraussichtlich eh nicht schlafen konnte. Später wechselte ich kurz in die Kabine, weil es kalt wurde. Plötzlich war es 5 Uhr und Mattis steuerte uns schon einige Stunden. Er entschied trotz wenig Wind zu segeln, damit wir in Ruhe schlafen konnten 😍. Um kurz vor 6 Uhr löste ich Mattis dann ab.
Um 8 Uhr musste ich leider jemanden wecken, sonst wäre ich zur Diva mutiert.
Um halb 11 Uhr erreichten wir Sankt Augustine. Vom Meer aus sah es ein klein wenig wie Holland aus. Später erinnerte die Architektur eher an Kroatiens Altstädte.
St. Augustine gilt – nach eigenen Angaben – als älteste Stadt der USA. Sie ist für ihre spanische Kolonialarchitektur und ihre Strände am Atlantik bekannt.