Nach einer kurzen, stürmischen, lauten und sehr regnerischen Nacht fühlen wir uns heute ein wenig durch die Mangel gedreht.
Geweckt wurden wir um 2.08 Uhr, als einige starke Rucke durch das Boot gingen. Der Wind hatte aufgefrischt und die Ankerkette dehnte sich. Da wir nur 50 m bis zum Land haben, muss es schnell gehen. Aufspringen, Pulli überwerfen, Abstand zum Land beobachten und im Zweifel den Motor anwerfen. Mattis schmiss diesen dann auch an, um die Ankerkette neu einzudampfen (eine reine Vorsichtsmaßnahme). Sicher ist sicher. Danach pfiff es zwar ordentlich (25 kn), aber wir schliefen weitere 4 Stunden recht gut.
Um 6 Uhr wachte ich von dem starken Regen auf. Kurze Zeit später ging erneut ein starker Ruck durchs Boot und wir drehten uns inklusive Krängung um 90 Grad. Der Wind hatte uns voll von der Seite erwischt. Dies passiert typischerweise bei Gewitterfronten, was sich dann auch recht schnell bestätigte. Das Land war aufgrund des starken Regens kaum noch zu sehen. Nach 10 Minuten war der Spuk vorbei und wir aber zu wach, um noch mal einzuschlafen.
Daher lasen wir noch bis um 9 Uhr und standen dann gemütlich fürs Frühstück auf.
Da morgen die von uns liebevoll genannte „Opi-Truppe“ kommt, gilt es heute noch ein wenig das Boot zu putzen, Betten vorzubereiten und Schränke freizumachen. Generell müssen wir heute noch nach Oben in den Hafen, weil die Generatormenschen morgen kommen, um das Seewasserleck am Generator beseitigen. Außerdem hoffen wir, endlich Gertrud unsere Autopilotin abholen und wieder einbauen zu können.
Hoffentlich schaffen wir diesmal ein Anlegemanöver ohne neue Streifen vom Steg zu kassieren. Dieser ist glücklicherweise durch eine Gummiummantelung gesichert, sonst hätten wir nach dem letzten Manöver ganz andere Schäden am Boot. Die Streifen lassen sich mit Nagellackentferner recht gut entfernen.