Nachdem es aufhörte zu regnen, setzten wir uns ins Dinghi und Mattis paddelte uns an Land. Wir trugen es ein Stück den Strand entlang und machten es fest, damit die Flut es nicht wegtreibt.
Die Wanderapp zeigte uns ziemlich genau an, welche Ausrüstung benötigt wird. Den Schnorchel hätten wir trotzdem bald gebraucht. 😂
Zuerst mussten wir ein Flugfeld überqueren, wo jederzeit unangekündigt ein Flieger landen könnte. Also die Augen in Richtung Himmel richten und Ausschau halten.
Der Weg führte die ersten 6 Kilometer schnurgerade über vollgeschissene Schotterstraßen, durch einige Gatter (erklärt den Zustand der Straßen) entlang eines Flusses, bis er schließlich nach rechts abbog. Damit es uns nicht zu leicht gemacht wurde, hatten wir starken Gegenwind, der uns um die Ohren blies.
Nachdem wir dem Weg nach rechts folgten, wurde es deutlich matschiger. Ich stellte fest, dass meine etwa 10 Jahre alten Wanderschuhe doch nicht mehr ganz so wasserdicht sind wie früher. Mist!
Der Weg wurde zudem immer steiler und – nachdem es den gesamten Wandertag nicht geregnet hatte – fing es an.
Nachdem wir ein Stück den Berg erklommen hatten, eröffnete sich uns eine grandiose Aussicht.
Auf dem Rückweg mit dem Dinghi fing es dann richtig an zu regnen und wir kamen doch noch nass an Board an. Der Wind nahm immer mehr zu, sodass wir nachher vor Anker ordentlich bei 22 kn durchgeschaukelt wurden. Wir waren echt froh, dass wir bereits wieder an Bord waren, ob wir das hätten gegen den Wind Rudern können, wage ich zu bezweifeln.
Nachdem es gestern den gesamten Tag geschüttet hatte, wurde der Abend noch richtig schön. Auch die Delfine verirrten sich zum Jagen in unsere Bucht.
Mattis saß draußen in der Sonne und verfasste eine E-Mail an Lisa, während sein Handy in Reis lag, um zu trocken. Bisher leider erfolglos.
Am Samstag brachen wir mit einem schönen Raumwindkurs nach Salen auf.
Wie könnte es auch anders sein, ging natürlich auch heute wieder etwas kaputt. Der Gashebel ließ sich bis zum Anschlag durchdrücken, aber vorankamen wir nicht. Also Motorraum öffnen, Problem anschauen und im Schneckentempo die nächste Bucht anlaufen. Wir ankerten in der Scallastle Bay. Der Gaszug hatte sich gelöst und Mattis fahndete erst nach dem richtigen Maulschlüssel. Nachdem er ihn fand, war das Problem ganz schnell behoben.
Unseren ursprünglichen Plan, nach Salen zu segeln, sahen wir somit nicht gefährdet. Nach einer stärkenden und wärmenden Suppe sowie 10 Minuten in der Sonne (dann regnete es wieder) ging es weiter. Zuerst musste der Anker wieder von Seegras befreit werden.
Danach motorten wir bei einem Regen-Sonne-Gemisch nach Salen, da der Wind leider eingeschlafen war.
In der Bucht angekommen, kochte Mattis uns ein leckeres Mafé und ich räumte auf.
Nachdem der Wind heute Morgen anders angesagt war als gestern, haben wir uns gegen den Stress mit Wind und Welle um Mull entschieden.
Stattdessen sind wir mit unserem Beiboot gegen die Strömung und die Sturmböen angerudert, um an Land eine kleine Wanderung zu machen. Kaum an Land begann es zu tröpfeln.
Von der Ardencaple Bay liefen wir über Stock und Stein nach Seil.
Seil ist für die Clachan Bridge berühmt und der Pub soll auch recht ordentlich sein. Da es wieder anfing zu regnen, der Pub um 12 Uhr öffnete (es war 12.02 Uhr), war das unsere Gelegenheit, ins Trockene zu flüchten.
Es stellte sich heraus, der Cappuccino schmeckte. Für Bier war es mir noch zu früh.
Um 12.45 Uhr sah das Wetter immer noch nicht besser aus. Daher ging der erste Cider dann doch und Mattis aß die ‚Soup of the day‘.
Es wollte einfach nicht aufhören zu regnen, daher mussten wir wohl oder übel das schottische Wetter akzeptieren. Heute ist es aber relativ warm (19 Grad).
Zurück bin ich gerudert. Eventuell könnte es sein, dass wir uns dabei mehr im Kreis gedreht haben als dem Ziel näher gekommen zu sein.
Nachdem es am Donnerstag aufklarte, fuhren wir mit dem Dinghi zum Einkaufen. Nach einem kleinen Sportprogramm, schließlich trugen sich die Wasserflaschen nicht von alleine vom Lidl zum Boot, aßen wir zu Mittag und legten uns kurz in die scheinenden Sonne.
Später fuhren wir noch zur Ardencaple Bay. Von dort werden wir morgen rund um die Isle of Mull starten. Hier soll der Handyempfang deutlich schlechter werden, also nicht wundern, sollten Nachrichten nicht durchgehen.
Wir werden nun in einen neuen Rhythmus starten – so zumindest der Plan: auf einen Segeltag soll ein Wandertag folgen. Mal schauen, ob uns das so gelingt.
Nessy wurde gefunden. Es handelt sich hierbei um eine etwa 60 cm große Qualle mit beeindruckenden Farben.
Was für ein unglaublich schönes Tier, auch wenn ich ihr nicht im Wasser begegnen möchte.
Port Ramsay, Isle of Lismore
Der Dienstag begann sehr entspannt. Mattis und Martin schauten sich über den Morgen weitere Details des Boots an.
Gegen Mittag segelten wir nach Port Ramsay. Auf dem Weg gerieten wir in eine Regatta. Wir waren ausweichpflichtig, was kurzzeitig für etwas mehr Stress als nötig sorgte.
Nach dem erfolgreichen Anlegemanöver wurde das Wetter immer besser, sodass wir später gemütlich in der Sonne liegen konnten.
Abends gilt es festzuhalten, dass ICH, der größte Kochmuffel dieses Planeten, geschnibbelt (mundartliche Variante aus dem Rheinland für „schneiden“) und gerührt habe. Es entstand ein genießbares Risotto.
Die Nacht kündigte sich bereits mit sehr niedrigen Temperaturen an, dennoch schauten Mattis und Martin den Sonnenuntergang, während ich mich mit einer Wärmflasche und einem Buch ins Bett verzog.
Zurück nach Oban
Am Mittwoch ging es zurück nach Oban, da Martin dort morgenfrüh von Bord gehen wird.
Die Wettervorhersage deutete wenig Wind an, daher war die Nacht sehr erholsam. Es führte aber auch dazu, dass wir per Motoreinsatz zurück zum Hafen mussten.
Gegen 15 Uhr brachen wir auf, um im Hafen zu duschen. Da der Generator des Bootes nach wie vor kaputt ist, haben wir derzeit kein warmes Wasser. Es gab sogar einen Föhn, was mich bei den Temperaturen sehr glücklich stimmte. Direkt im Anschluss gab es ein bisschen Cappuccino Kunst. So fühlt sich Urlaub an.
Am Abend gingen wir in einen Pub, tranken ein Bier, lauschten der Musik und genossen die Wärme.
Abschied von Martin
Am Donnerstagmorgen war es dann soweit. Martin ließ uns zu zweit zurück. Mattis brachte ihn morgens mit dem Dinghi zum Steg und kam dann fürs Frühstück zurück.
Ein komisches Gefühl ist es schon, sich ein letztes Mal auf den Weg zu Mattis und Elmy zu machen. Nachdem aber erst mal mein Flug annulliert wurde, ich dadurch den Bus nach Oban verpasst, 220 Euro für ein Hotelzimmer in Edinburgh bezahlt habe und nun mit 12 Stunden Verspätung angekommen bin, bin ich doch ganz froh, dass es das letzte Mal ist.
In Oban wurde ich freundlich von Martin und Mattis begrüßt. Die Beiden waren gerade einkaufen, damit ich mit einem typisch schottischen Frühstück willkommen geheißen werden konnte.
Nach dem Essen brachen wir auf zur Isle of Mull. Wir fuhren „Hart am Wind“, damit Martin alle Manöver durchprobieren konnte.
Danach schaffte der Autopilot (Günther; Gertrud erholt sich weiterhin in der Reparatur von der Atlantiküberquerung) fleißig, während wir ein wenig die Sonne genossen.
Am Nachmittag zeigte sich auch wieder das typisch wechselhafte schottische Wetter.
Mattis zeigte Martin allerhand bootsspezifische Dinge (Wassermacher, Generator, Buckskiste etc.). Ich richtete mich währenddessen für die nächsten vier Wochen häuslich ein.
Am Abend gab es noch ein leckeres Curry. Da es regnete, verzogen wir uns in den Salon, quatschten und gingen früh schlafen.
In den letzten zwei Wochen haben wir es sehr entspannt angehen lassen.
Am Wochenende kam dann noch Lisa’s Schwester Sabrina hinzu.
Sonntags legten wir dann kurz nach den 70-Fuß Yachten, die am Clipper Race teilnehmen, ab. Während diese noch ein bisschen Showlaufen im Hafen machten, segelten wir zum Startpunkt des nächsten Regattaabschnitts. Dort konnten wir dann den 11 Booten beim Start zuschauen.
Am nächsten Tag war unser Segel fertig repariert und wir konnten es wieder abholen. Praktischerweise ist der Segelmacher direkt in der Bucht wo auch der Regattastart war.
Das Wetter war an diesem Tag hervorragend, so dass wir das Segel direkt einbauten.
Beim Probesegeln am nächsten Tag waren wir sehr zufrieden: die neuen Mastrutscher laufen viel besser. Der Riss ist gut repariert und mit den neuen Latten hat das Großsegel auch bei wenig Wind wieder die richtige Form.
Dienstag machten wir dann bei sonnigen Wetter eine Wanderung über die schöne Insel Kerrera. Im Gegensatz zu Lismore gibt es hier fast keinen Autoverkehr und die Insel ist etwas mehr auf Touristen ausgelegt – dementsprechend aber auch deutlich voller.
In den weiteren Tagen fuhren wir noch ein bisschen von Bucht zu Bucht und spielten bei eher regnerischen Wetter viel Hitster und Skat.
Am Donnerstagabend ging es dann wieder nach Oban, damit am Freitag früh jemand wegen des defekten Generators vorbeischauen konnte.
Außerdem haben wir noch einen Schaden an der Stelle wo die Ankerwinsch befestigt ist ausgebessert.
Auch wenn die Fotos einen anderen Eindruck vermitteln, war das Wetter in den letzten zwei Wochen sehr durchwachsen und in der Regel recht windarm. Daher hatten wir genug Zeit zum Kartenspielen und haben davon abgesehen weiter entfernte Ziele anzusteuern. (Unter Einsatz des Motors)
Ich bin gerade sehr froh, mal keinen Plan und längere Zeit zu haben, ohne viel Strecke machen zu müssen.
Die gesamte Crew ist heute abgereist und ich warte jetzt auf die Ankunft von Jenny und Martin (einem Kaufinteressenten).
Achja, falls jemand in der Leserschaft ELMY kaufen möchte: gerne!
Nachdem die Transatlantikcrew abgereist ist, war ich zunächst mal drei Tage allein. In dieser Zeit habe ich die schottische Sonne genossen (ja wirklich!) und überwiegend mal einfach nichts getan – das war auch mal sehr schön! Ansonsten habe ich noch gewaschen, aufgeräumt und geputzt.
Wie geht es jetzt weiter?
ELMY und ich werden nun einige Zeit in Schottland bleiben. Zunächst kommen Hannah und Lisa, später noch ihre Schwester für 12 Tage dazu. Danach kommt Jenny für über vier Wochen in den Sommerferien. Parallel dazu bekommen wir noch Besuch von meinem Vater und zwei Freunden.
Die restlichen zwei Monate meines Sabbaticals (September, Oktober) werde ich dann vor allem wieder Strecke machen, um ELMY zu ihrem Winterlager zu bringen. Wir haben noch keinen konkreten Plan, wo es genau hingeht, peilen aber die Niederlande an, da sie von Karlsruhe ganz gut zu erreichen sind und es nicht so viele Sprachbarrieren (wie in Frankreich) gibt. Der Plan wäre Mitte Oktober am Ziel zu sein, um noch Zeit zu haben, ELMY winterfest zu machen und in Ruhe wieder zu Hause anzukommen.
Parallel haben wir bereits eine Anzeige geschaltet und sind in Kontakt mit den ersten Interessenten. Idealerweise können wir das Boot bereits unterwegs verkaufen, dann können die Käufer den Winter bereits nutzen, um ELMY fit für ihre nächsten Abenteuer zu machen.
Für die Fahrt von Schottland in die Niederlande suche ich übrigens noch Crew – bei Interesse sehr gerne melden!
Die neue Crew ist da: Lisa und Hannah
Am Montag sind Lisa und Hannah angekommen. Bei spiegelglatter See konnte ich die beiden gemütlich in Oban abholen und wir konnten noch den Sonnenuntergang zusammen an Bord genießen.
Dienstag sind wir dann nach einem langsamen Start rüber zur Isle of Mull gefahren und haben dort in einer Bucht zwischen zwei Schlössern geankert.
Am nächsten Morgen sind wir früh aufgebrochen und haben an der Insel Lismore geankert, den Motor von unserem Dinghi abgeschraubt und sind dann rüber zur Insel gepaddelt. Nachdem wir das Dinghi ausreichend weit den Strand hochgetragen haben (wegen der Tide), haben wir eine 17km lange Wanderung über die Insel zu einem netten Café gemacht. Besonders der Anfang und das Ende der Wanderung war ein Highlight, für die meisten Wanderer wäre es das eigentlich das Ziel.
Am nächsten Tag klingelte tatsächlich mal wieder der Wecker. Bereits kurz nach 9 Uhr wurde der Anker gelichtet, Frühstück gab es während der Fahrt in der wärmenden Sonne. Zurück in Oban warfen wir vor der gegenüberliegenden Insel dann auch schon wieder den Anker und machten uns auf den Weg zur örtlichen Destillerie.
Dort wurden wir auf einer unterhaltsamen Führung über die Besonderheiten in der Herstellung des „Usquebaugh“ (zu Deutsch „Lebenswasser“ oder auch einfach Whiskey) aufgeklärt. Die Stimmung während der Führung wurde immer besser, vielleicht auch angestachelt durch die flüssige Untermalung der spannenden Ausführungen. So konnten wir am Ende auch nicht widerstehen, unser Geld zum Abschluss der Tour gewinnbringend im Shop in den nur dort erhältlichen Raritäten anzulegen.
Zurück an Bord mussten wir dem harten Programm Tribut zollen. Den restlichen Tag verbrachten wir daher vor allem mit Karten spielen, kochen und der Planung der noch verbleibenden Tage. Zum Abschluss des Tages wurde im Bordkino das Duell Spanien-Frankreich übertragen. Bis uns letztlich ein rotes Schimmern noch ein letztes Mal an Deck lockte. Der sich uns dort bietende Ausblick sorgte sogar auf der benachbarten Superyacht dafür, dass aufgeregt fleißig Bilder von der vor uns liegenden Szenerie geschossen wurden.
Neuer Reisemodus
Unsere eigentlich geplante Wanderung auf der benachbarten Insel müssen wir kurzerhand canceln, nachdem sich alle erst um 12 Uhr am Frühstückstisch versammelt haben. Wir entschließen uns dennoch, die Insel bei einem kleinen Spaziergang bzw. im Zuge einer Laufeinheit zu erkunden. Zwischen den ortstypischen Schafen und den flauschigen Highlands hindurch erkunden wir die Hügellandschaft.
Um die ausgefallene Wanderung zu kompensieren, haben wir uns dazu entschlossen, unsere Leihräder, die wir eigentlich für eine Tour am kommenden Tag gemietet haben, schon für einen abendlichen Ausflug zu nutzen. Wagemutig stürzen wir uns also auf unseren Drahteseln in den britischen Linksverkehr. Nach kurzen Orientierungsschwierigkeiten auf der ungewohnten Straßenseite erklimmen wir dann auch schon die nahe gelegenen Hügel. Teilweise führt uns die Route einfach querfeldein bis hin zu dem Wasserreservoir von Oban.
Zum Abschluss des Tages wird noch mal das Bordkino mit dem zweiten Halbfinale angeschmissen. Parallel widmen wir uns dem Ausbau unserer defekten Autopilotin. Das vorläufige Ergebnis sorgt jedoch für viel Frust in der Crew. Trotz stundenlanger Anstrengungen mag sich die treue Gertrud einfach nicht von Elmy lösen.
Auf die Räder, fertig, los
Zu ungewohnt früher Zeit reißt uns der Wecker aus dem Schlaf. Eine Stunde später sitzen wir bereits wieder im Sattel und machen uns auf den Weg ins Landesinnere. Die ersten Höhenmeter liegen schnell hinter uns und wir tauchen ein in das schottische Hügelland. Bald schon verlassen wir auch schon die asphaltierte Straße und biegen ein auf eine Schotterpiste. Die einzigen Lebewesen, die uns hier begegnen, sind einige Kühe und natürlich die unzähligen Schafe. Um uns herum erstrecken sich die Highlands und lassen uns tief in die Natur eintauchen.
Nach gut 2,5h wird die erste Pause gemacht. Unseren wohlverdienten Snack genießen wir inmitten der schottischen Landschaft an einem kleinen See. Danach genießen wir vor allem eine flotte, aber erholsame Abfahrt über eine kleine Landstraße. Bis wir bei unserer nächsten Rast alle erschöpft ins Gras fallen und ein wenig in der Sonne dösen. Das erneute Besteigen unserer Räder nach dieser Pause führt uns schmerzhaft vor Augen, dass unsere Hinterteile in den letzten Wochen wohl weichgespült worden sind. Von lauten Klagebekundungen begleitet, starten wir die letzte Etappe. Nach insgesamt über 1.000 Höhenmetern warten schließlich eine leckere Pizza & Eis zur Belohnung auf uns.
Zurück an Bord heißt es dann aber auch schon: Koffer packen. Zusammen mit den zusätzlich erstandenen Winterklamotten und sonstigen Einkäufen werden unsere Taschen hart auf die Probe gestellt. Zu guter Letzt widmen wir uns auch noch mal dem Gertrud-Problem. Nach einigem Tüfteln bekommen Mattis und Sascha den Antrieb schließlich ausgebaut. Und so können wir uns zum Abschluss befriedigt noch mal einer Runde Doppelkopf widmen.
Zeit Abschied zu nehmen
Ein letztes Mal genießen wir zusammen das Frühstück im Sonnenschein an Deck. Danach verfrachtet Mattis uns samt Gepäck auch schon an Land und es ist Zeit, Abschied zu nehmen. Wir wünschen Mattis vor allem noch viel Spaß in den verbleibenden Monaten auf Elmy und blicken zurück auf eine spannende und erlebnisreiche Reise.
Nach einigen kleineren Erledigungen (der Müll musste entsorgt werden, die Wäsche gewaschen werden) führt uns unser erster Landgang direkt in einen Pub. Wie wir später erfahren sollten, handelt es sich dabei um das erste Gebäude, das das kleine Städtchen mitbegründete. Die Dichte an Deutschen nimmt dann auch schnell zu, sodass der Pub pünktlich zu Beginn des Viertelfinales gut gefüllt ist. Zusammen mit den Landsleuten sowie dem ikonischen Personal, dürfen wir so doch noch die EM verfolgen, auch wenn dies ein kurzes Vergnügen bleiben soll.
Erkundungen im Nahbereich
Nach einer ruhigen Nacht im Hafen lassen wir es gemütlich angehen. Die sanitären Einrichtungen im Hafen werden ausgiebig genossen. Ein richtiges Klo und vor allem eine richtige Dusche versprühen nach langer Zeit auf See einen ganz besonderen Charme.
Schließlich sammeln wir auch genug Motivation um bei angenehmen Sonnenschein eine Runde durch das kleine Städtchen zu drehen. Wir lassen den schottischen Flair auf uns wirken, erkunden einige lokale Sehenswürdigkeiten und genießen dabei die Aussicht auf die uns umgebenden Highlands. Für die Größe der Stadt ist diese erstaunlich touristisch. Die Bevölkerung von 8.000 Einwohnenden wächst während der Saison auf bis zu 28.000 an. Zum Abschluss unserer Tour gönnen wir uns die besten Fish & Chips der Stadt in einem kleinen Imbiss und werden dabei von den Deutsch-Kenntnissen des Kochs überrascht.
Auf Wandertour
Um neben Oban auch die nähere Umgebung zu erkunden machen wir uns schon früh auf und wandern entlang der Küste in Richtung Norden. Dabei kommen wir an verschiedenen Schafsweiden und netten kleinen Stränden vorbei. Zurück am Boot müssen wir der ungewohnten Anstrengung und dem Übermaß an Bewegung Rechnung zollen. Mehr als einige Runden Karten spielen und kochen lassen unsere Energiereserven nicht mehr zu.
Es geht wieder los
Nach 3 Nächten müssen wir den Hafen wieder verlassen. Zudem steht die Reparatur des Großsegels noch auf unserer To-do-Liste. Einen Segelmacher haben wir etwas nördlich von Oban ausfindig nahe der Küste gemacht. So machen wir uns mit Elmy auf den Weg, schmeißen in der einsamen Bucht den Anker und verladen das Großsegel auf das Dinghi. Vom Strand aus wird das gute Stück zu Fuß zu dem nahegelegenen Shop geschleppt.
Zurück an Bord erwartet uns bereits ein verführerischer Duft – Luki hat uns in der Pfanne köstliche Zimtschnecken gezaubert. In der Sonne sitzend genießen wir die verbleibenden Stunden des Tages und aktivieren dazu auch wieder die Outdoor-Küche. Nur mit dem Angeln sollte es auch hier in der Bucht nicht klappen.