Am nächsten Morgen machen wir uns zum Sonnenaufgang bereit zum Ablegen. Ziel des ersten Schlags ist das etwa 170sm entfernte Halifax, der ursprünglich geplante Startpunkt unserer Reise.
Die Route führt uns zunächst zurück an den Steg, wo wir am Abend zuvor unseren Adapter für den Wasserschlauch vergessen hatten. Danach bahnen wir uns den Weg durch das vorgelagerte Insel-Archipel.
Der zunehmende Wind erlaubt es uns erste Segelmanöver durchzuführen, uns in der noch unerprobten Besetzung einzugrooven und uns mit dem Boot vertraut zu machen. Nach den emsigen Arbeiten der vorangegangenen Tage genießen wir es aber auch zwischendurch einfach nur auf der faulen Haut zu liegen. Das Wetter macht das allerdings zur Herausforderung. Während unter der hoch stehenden Sonne bei klarem Himmel schnell Sonnenbrandgefahr besteht, bringt uns der eisige Wind im Schatten auch schnell wieder zum Frieren. Dennoch können der weibliche und blonde Teil der Crew bereits erste Bräunungserfolge vorweisen.
Gegen Abend machen wir uns bereit für unsere erste Nachtfahrt und diskutieren dazu zunächst ausführlich verschiedene Modelle zur Besetzung der Schichten. Die Nacht vergeht ereignisarm, jedoch auch ohne richtigen Segelwind – wir genießen daher zumeist das sonore Schnurren des frisch reparierten Motors. Glücklicherweise sind die Nächte hier sehr kurz, sodass bereits um kurz nach 4 Uhr die Morgendämmerung einsetzt. Am Ende der fröstelnden Nacht müssen wir jedoch alle feststellen, dass wir wohl alle unseren Kälteschutz noch weiter optimieren müssen.
Nachdem auch das Personal der Nachtschicht dank zunehmender Krängung das Bett wieder verlassen hatte, vertrieben wir uns die Zeit mit ersten Proberunden in Doppelkopf. Zudem unternahmen wir den Versuch die noch anstehenden Wartungsarbeiten in Halifax zu organisieren, was uns auf Grund der mangelnden Erreichbarkeit nur mäßig gelang. Am späten Nachmittag liefen wir dann bei traumhaftem Wetter in Halifax ein.
Sieht mir eher nach „Skipper telefoniert mit seiner Frau“ aus 😉