Mittwoch
Nachdem wir bereits über die Nacht hinweg mit teils sehr schwachen Winden zu kämpfen hatten und kaum voran gekommen sind offenbart uns das erste Tageslicht die nächste schlechte Nachricht: Unser Vorsegel hat einen etwas 30-40cm langen Riss. Um weitere Beschädigungen zu vermeiden sind wir sofort auf das kleinere Vorsegel gewechselt.
Nach kurzer Beratung war dann schnell klar, dass wir die Option in St John’s nochmal zu halten nutzen werden. Lisa setzt sich auch sofort mit einem örtlichen Segelmacher in Verbindung und prüft die Optionen vor Ort. Insgeheim sind wir wohl alle auch ein Stück weit froh noch einmal eine kurze Verschnauf- und Aufwärmpause vor dem ganz großen Sprung zu erhalten.
Nachdem unsere Laune durch den tierischen Besuch (vgl. letzter Eintrag) wieder deutlich aufgebessert war, setzen wir Kurs in Richtung des auf Neufundland gelegenen Hafens. Der Wind ist uns dann auch gut gesonnen und so beschleunigt sich unsere Fahrt den Tag über immer weiter.
Donnerstag
Über Nacht nimmt der Wind weiter zu. Daher verkleinern wir bereits vor Beginn unserer Einzel-Schichten die Segelfläche. Dennoch flitzen wir nun mit hoher Geschwindigkeit auf die Südspitze von Neufundland zu. Dies beschert uns allerdings auch eine eher ruppige Nacht. Aus der Bugkabine wird in den Salon geflüchtet und wir sichern uns mit den Leesegeln gegen das Herausfallen aus unseren Betten.
Zum Sonnenaufgang heißt es dann nach etwas mehr als 4 Tagen wieder ‚Land in Sicht‘. Am frühen Nachmittag sind wir schließlich auch vor dem Hafen angekommen. Leider war es uns nicht erlaubt direkt auf der Stadtseite im Hafen festzumachen. Der sehr nette Hafen-Meister hatte zu seinem eigenen Bedauern nur ein Plätzchen im Industriehafen für uns. So machten wir schließlich neben den Schiffen der Coast Guard fest.
Nach kurzer Verschnaufpause ging es direkt an die Organisation der notwendigen Reparaturen. Das Segel sollten wir direkt am nächsten Morgen zum Segelmacher bringen. Daher machten wir uns direkt daran dieses auszubauen. Nach einem schnellen Abendessen, einem kurzen Skipper-Nap und einigen Runden Doppelkopf, schlüpften wir dann auch schnell ins unsere Betten und genossen die ruhige sowie warme Nacht an Bord.