Wir erkunden Neufundland

Freitag

Nach einer erholsamen Nacht mit tiefem Schlaf starten wir am Freitagmorgen bereits früh. Um die anstehenden Aufgaben effektiv anzugehen teilen wir uns mal wieder auf. Luki und Elena brechen mit den Segeln im Gepäck auf, um diese reparieren zu lassen. Mattis und Sascha bleiben an Bord, kümmern sich um die Wäsche und starten die Schupfnudel-Fertigung. Beide Teams genießen dabei aber auch in vollem Maße die kräftig scheinende Sonne.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen an Bord und einer weiteren Einheit Sonnenbaden machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Hier bietet sich ein ganz anderes Bild als noch in Halifax. Wir finden uns in einer Mischung aus Reeperbahn mit zahlreichen Tabledance-Bars und Straßen voller schnuckeliger nordischer Häuschen wieder.

St John’s im Hintergrund
Eine Bar neben der anderen
Nordisches Flair

In dem örtlichen Atlantik-Store decken wir uns als erstes mit weiteren Lagen Fleece und dicken Handschuhen ein. Elena wird dabei Opfer einer wild gewordenen Biene. Dies führt dazu, dass Luki ihr erst mal mitten im Laden leidenschaftlich das Bienengift aus dem Schlüsselbein saugt.

Nach einer kurzen Kaffee-Stärkung, bei der wir gierig am leider schlechten Café-WLAN saugen (es werden mehr Podcasts für die Nachtschichten benötigt), biegen wir dann ab in Richtung Natur. Wir besteigen die Hügel und Klippen, die die Stadt und den Hafen umgeben. Den Abend lassen wir in einer geselligen Brauerei bei lauter Live-Musik ausklingen. Deren Lage in einer Art kleinem Fjord tut ihr übriges zum guten Flair.

Auf in die Hügel
Blick auf die Stadt
Im Hintergrund startet unser Nachbar Einhand zur Transat
Entlang geht’s den Küstenweg
Aussicht zum Abendessen

Samstag

Endlich ist mal wieder Ausschlafen angesagt. Beim Frühstück werden Pläne für den Tag geschmiedet. Schließlich teilen wir uns wieder in die bewährten Teams auf. Ziel ist Cape Spear, der östlichste Punkt Nordamerikas. Scheinbar bleibt uns das Glück im Hinblick auf das Wetter treu. Zumindest sprechen uns alle darauf an, dass es hier normalerweise nicht so sonnig ist.

Elena und Luki steigen auf der Hälfte der Hinfahrt aus, Mattis und Sascha möchten den Rückweg dagegen über die volle Distanz von ca. 18 km antreten. Alle sind wir beeindruckt von der atemberaubenden Landschaft und der sich uns bietenden Aussicht.

Von der Zivilisation ist schnell nichts mehr zu sehen. Die Landschaft ist ein Mix aus Hochebene und Küstenlandschaft. Der schmale Trail schlängelt sich durch das saftige Grün, windet sich immer wieder Klippen nach oben und führt uns wieder zurück auf Meereshöhe. Alle 10 Minuten ändert sich das Bild dabei um uns herum. Auf Abschnitte mit Nadelgehölz folgen helle Buchen. Immer wieder kommen wir auch an hoch gelegenen Seen vorbei oder müssen kleinen Matschfeldern ausweichen. Am Ende sind wir ziemlich geschafft, aber glücklich.

Am Cape Spear angekommen
Tolle Aussicht!
Blick über St. Johns
Ein „Berg“-See
Pause auf der Klippe

Zurück am Boot genießen wir die nächste Portion Schupfnudeln und beschäftigen uns dabei mit der Routenplanung. Zusammen mit Lisa diskutieren wir verschiedene Varianten für den idealen Zeitpunkt unserer Abfahrt. Die aktuelle Wetterlage macht dies nicht so einfach. Starten wir zu früh, stehen wir vermutlich in der Flaute. Warten wir zu lange, landen wir mitten in einem Tiefdruckgebiet mit 6m Welle. Zu lange warten verkürzt den uns zur Verfügung stehenden Puffer. Erstmal entschließen wir uns jedoch dafür, nicht wie ursprünglich geplant am Sonntag zu starten, sondern weiter abzuwarten und die Wettervorhersage zu beobachten. Der neue Plan sieht vor voraussichtlich am Dienstagmorgen aufzubrechen.

Ein Gedanke zu „Wir erkunden Neufundland“

  1. Sehr schön macht ihr das! Vielen Dank dass ihr uns auf dem Laufenden haltet.
    Dann geniesst mal noch die Sonne und den Boden unter den Füssen und die Pubs!

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