Erste Bilder Tobago Cays

Die Tobago Cays sind fast das südlichste Ziel unserer Reise. Sie sind bekannt für ihre vielen Riffe und besonders guten Schnorchelmöglichkeiten.

Satellitenbild von Google Maps, am schwarzen Punkt war ELMYs Boje

Da es so schön war, sind wir direkt zwei Nächte in dem Nationalpark geblieben. Mit dem Dinghy haben wir auch die Riffe im Osten unserer Boje erkundet und sind dabei auf weitere tolle Tiere gestoßen.

Schnorcheln mit Schildkröten
Riff mit vielen schönen Fischen
Hübscher gelber Glubschfisch
Fisch mit sehr langem Schnabel
Kleiner süßer Fisch mit blauem Kopf
Schöner türkiser Fisch, 30-50cm lang
Hai (1,5m) erschreckt Hannah

Hannah hat uns direkt Bescheid gegeben und ist mit Mattis, Lisa und Elena los, um ihn zu suchen – was dann geschah, erfahrt ihr in einem der nächsten Beiträge. (Abonniert, Kommentiert und Liked, damit ihr nichts verpasst ;-P )

Gefleckter Adlerrochen direkt unter ELMY

Der Gefleckte Adlerrochen ernährt sich vor allem von Muscheln. Außerdem werden Garnelen, Krebse, Tintenfische und Würmer gefressen. Größere Exemplare fressen vor allem Fische. (Wikipedia)

Gefleckter Adlerrochen auf Nahrungssuche

Beim Schnorcheln in den Tobago Cays haben wir gesehen:
• unzählige grüne Wasserschildkröten
• eine Hawksbill Schildkröte am Atlantikriff
• ein Hai (1,5m)
• mehrere runde Rochen
• mehrere gefleckte Adlerrochen
• mehrere Langusten
• Krabben und Krebse
• sehr große Seesterne
• unzählige bunte Fische von Mini bis 50cm, z.B. Trompetenfische
• Korallenriff, viele verschiedene Korallen allerdings nur noch ~30% lebendige Korallen
• steil abfallendes, tiefes Riff zum Atlantik hin

Mehr Infos, Bilder und Videos folgen.

Wir haben inzwischen noch ein paar schöne Neuigkeiten, die wir bestimmt bald auch verschriftlichen und mit euch teilen – stay tuned 😉

Hier noch ein kleiner Nachtrag vom Schnorcheln vor Martinique:

Nachtrag: Anse Dufour, Martinique: Ankern auf Korallenriff (nicht unser Anker). Manche Menschen sind dumm oder/und böse.

Weiter geht’s

Vielleicht erinnert ihr euch noch an das Problem mit dem Salzwasser vom letzten Mal? Das hat sich einfach von selbst erledigt – so dürfen Projekte öfter laufen!

Bevor wir losgefahren sind, haben wir nochmal unsere Bilgen im Salon trocken gemacht. Wir hatten da jetzt öfter Wasser drin, obwohl unser Boot eigentlich so designed ist, dass die trocken bleiben sollten.

Mittlerweile sind wir uns ziemlich sicher, dass der Überlauf vom Frischwassertank der Übeltäter ist. Wenn wir am Hafen unseren Tank auffüllen, können wir problemlos über „voll“ (1000 Liter) hinaus weiter Wasser einfüllen. Das fließt dann wohl in die Bilge und beim nächsten Segeln mit Krängung und Wellengang verteilt es sich, so dass man einige Tage lang immer wieder ein bisschen Wasser in der Bilge hat.

Erstmal Bilgen trocknen

Nachdem die Bilge trocken war, konnten wir lossegeln. Unser nächstes Ziel ist Soufrière, St. Lucia. Dort sind die Wahrzeichen von St. Lucia, die „Pitons“, zwei sehr markante Berge.

Die Pitons von St. Lucia

Wir wollten aber weiter in den Süden und haben nur einen kurzen Ausflug an Land zum Einkaufen und Ausklarieren gemacht.

Ein gar nicht mal so schönes Segelschiff vor einer nicht so schönen Tankstelle im Regen
Nach dem Regen gibt es wieder Sonne

Wir segelten am Samstag weiter nach Chateaubelaire in St. Vincent. Unterwegs sind wir noch an Freunden von Lisa vorbeigefahren, die gerade auf ihrer Rückreise nach Martinique waren.

ELMY und wir beim Segeln

In Chateaubelair wurden wir von sehr viel Regen begrüßt, doch der Regenbogen entschädigt dafür!

Regenbogen über ELMY

Am nächsten Morgen gingen wir gemeinsam an Land, um die Einreiseformalitäten zu erledigen. Am Dinghisteg wurden wir bereits von zwei Jungs erwartet (an einem Sonntag), die uns beim Anlegen geholfen haben und uns alles gezeigt haben.

Die beiden Brüder (13 und 12 Jahre alt) waren sehr geschäftstüchtig und wollten uns zum Wasserfall bringen – das war ganz nett, da wir so einen Einblick in das lokale Leben und einige Tipps bekommen haben. In St. Vincent und den Grenadinen wird Englisch gesprochen, so dass die Kommunikation problemlos ist.

Angekommen am Wasserfall, im Hintergrund die zwei Jungs
Dark View Falls in Chateaubelair, St. Vincent

Da die Nacht ziemlich wellig und laut, deswegen sind wir abends noch weiter nach Cumberland Bay umgezogen. Dort haben wir zwei entspannte Nächte bei ruhigem Wasser und viel Regen verbracht. Geankert wird hier mit Landleine um eine Palme fast direkt am Strand (Leinenlänge < 50m).

Wer jetzt denkt, die Strecke kann trocken und gemütlich mit dem Dinghy überwindet werden, scheitert eventuell auch an der Brandung.

Auch in Cumberland Bay gibt es Regenbögen

Das nächste Ziel war daher: mehr Sonnenschein! Unser erstes Ziel ist Bequia, allerdings nur kurz zum Einkaufen und Bargeld holen. (Mit Karte kann man hier fast nirgends zahlen und der Umrechnungskurs der Restaurants und Bars, um in € oder US$ bar zu zahlen, weicht um die 20% vom üblichen Wechselkurs ab.)

Es ist viel los in Bequia

Anschließend segelten wir weiter nach Maryeau. An dem Traumstrand Salt Whistle Bay war uns zu viel Trubel, so dass wir eine Bucht weiter an einer Boje festgemacht haben.

Am nächsten Tag sind wir dann auf drei verschiedene Wege in die Nachbarbucht gekommen: Luki mit dem SUP, Hannah und Lisa mit dem Dinghi und Elena und Mattis sind zu Fuß gelaufen. Dort haben wir dann einige Stunden verbracht bevor wir uns wieder auf den Rückweg gemacht haben.

Eine Landschildkröte auf der Wanderung
Aussicht von ganz oben in Maryeau
Salt Whistle Bay auf Mayreau, Grenadinen

Anschließend ging es weiter zum bisheren Höhepunkt nach Tabago Cays, aber dazu mehr im nächsten Blogeintrag 😉

Neue Insel: St. Lucia

Seit Sonntag Abend sind wir mit Lukas und Elena zu fünft an Bord. Das ist sehr schön, da sich die Aufgaben nun etwas verteilen lassen und dadurch auch mehr Pausen entstehen.

Die neue Crew: v.l.n.r.: Elena, Lisa, Mattis, Hannah und Luki

Da wir am Dienstag nochmal in Le Marin wegen dem Generatoranlasser vorbei mussten, haben wir auf dem Rückweg nochmal in Anse Dufour, der Schildkrötenbucht, eine längere Mittagspause gemacht. Direkt nach dem Ankern hat uns eine Schildkröte „Hallo“ gesagt.

Nachdem wir ausgiebig mit verschiedensten Fischen, Krabben, Schlangen und Schildkröten geschnorchelt sind, war der Rückweg zu ELMY etwas weiter zu schwimmen. Der Anker hält in der Bucht leider schlecht, weswegen dieser von unserer ELMY mit der Strömung immer weiter rausgezogen wurde.

Regenbogen auf dem Weg nach Sainte-Anne

Nach Salat und gebratenen, reifen Kochbananen haben wir nach einigen Segelstunden im Dunkeln vor Plage Municipale de Sainte-Anne geankert.

Am nächsten Morgen ankerte der größte Katamaran vom Typ Schoner nach einer Atlantiküberquerung hinter uns. Falls wir Millionär:innen unter unseren Leser:innen haben, die in unter zwei Wochen den Atlantik bequem überqueren möchten, hier der Link zum Chartern: https://www.worldwideluxuryyacht.com/fr/yacht/doucefrance-catamaran-51/

Wir sind wieder in die Bucht nach Le Marin gefahren und schlossen die letzten Erledigungen vor der Überfahrt nach St. Lucia ab. Mano machte aus zwei nicht funktionierenden Anlassern einen Funktionierenden, sodass wir jetzt den Generator sogar ohne Hammer starten können. (Endlich ist diese Trello-Karte auf Done geschoben!)

Trelloboard Ausschnitt Done

Elena war sogar motiviert, die Bilgenpumpe auszutauschen. Der Raum, der sich im Schiff zwischen den Bodenbrettern und dem Kiel befindet, wird Bilge genannt. Er ist der tiefste Raum im Schiff und muss gelegentlich ausgepumpt werden. Die Bilgepumpe pumpt das Wasser ab, das in die Bilge hineinfließt und sich dort ansammelt.

Wir hatten zwar eine funktionierende Bilgenpumpe, allerdings musste diese regelmäßig manuell gestartet werden. Eine automatische Bilgenpumpe hat den Vorteil, dass sie selber anspringt, wenn das Wasser in der Bilge steigt und diese erreicht. Wenn wir jetzt die Bilgenpumpe hören, ohne dass es einen Grund dafür gibt, wissen wir, dass irgendwo Wasser reinkommt.

Für die Installation muss auf ELMY ganz tief in den Motorraum geklettert werden, was eine sehr dreckige und warme Angelegenheit ist. Nach ein paar Stromrichtungsverwechselungen funktionieren die Schalter nun auch, wie beschriftet und das Projekt ist auch erfolgreich abgeschlossen.

Neben den letzten Einkäufen mussten wir noch auf Martinique/Frankreich ausklarieren und hatten dann noch 24 Stunden, um deren Gewässer zu verlassen. Wir verbrachten nochmal eine Nacht vor Saint Anne, bevor wir am Mittwoch morgen nach St. Lucia in den Süden lossegelten.

Mit gutem Halbwind surfte ELMY mit eine Höchstgeschwindigkeit von 10,5 Knoten die bis zu drei Meter hohen Wellen ab. Begleitet wurden wir von fliegenden Fischen und deren Jägern, ein paar Vögeln, die im Sturzflug versuchen ihre nächste Mahlzeit zu ergattern.

Lisa entspannt beim Segeln auf dem Vorschiff

Zum Mittagessen ankerten wir vor der Rodney Bay Marina und es war endlich Zeit, unsere Wasserbar und Wasserhängematten aufzupumpen.

Nach zwei Stunden kam Mattis zurück und hatte es auch geschafft, uns einzuklarieren, so dass wir fünf zusammen im Wasser den Sonnenuntergang genießen konnten. Richtiges Urlaubsfeeling!

Bis zu dem Moment, als Lisa die Filter der Salzwasserpumpe ausgewechselt hatte und beim Wassermacher kein Salzwasser mehr ankam – aber das ist ein Problem für die Zukunftscrew 😉

Nach leckeren Spätzle mit Pilz-Paprika-Rahmsoße und ein paar stärkeren Regenschauern hissten wir die Flagge, während die Boombox die St. Lucia Nationalhymne abspielte.

Vom Landausflug in der Rodney Bay, St. Lucia

Es geht (endlich) los

Mittlerweile haben wir die wichtigsten ToDos abgehakt und ab heute überwiegt dann hoffentlich der Urlaub.

Zuletzt hat Mano noch eine Spätschicht am Freitag Abend eingelegt, um einiges an unserem Generator zu reparieren und bei der Gelegenheit noch alle Verschleißteile zu tauschen. Leider haben wir noch ein Problem mit dem Anlasser, so dass wir meistens mit dem Hammer nachhelfen müssen (die älteren unter euch kennen das bestimmt noch 😉 )

Unsere Solarzellen produzieren etwa 2.5kWh am Tag. Das reicht locker, um den Grundverbrauch zu decken. Mit dem Generator können wir dann jetzt endlich alle unsere großen Verbraucher nutzen, wie zum Beispiel die Waschmaschine, das Induktionskochfeld (viel besser als Gas!) und den Wassermacher.

ELMY mit 3 Segeln (Besan, Groß und Genua)

Heute sind wir in See gestochen und fahren nach Fort de France, um Elena und Luki einzusammeln. Mit den beiden wollen wir dann für drei Wochen die Inseln südlich von Martinique erkunden.

Elena und Luki im Anflug
Dieser Blogeintrag wird geschrieben

Übrigens könnt ihr uns via AIS auch im Tracker verfolgen, allerdings wird unsere Position nur im Internet angezeigt, wenn Land in der Nähe ist und wir unterwegs sind – also keine Sorge, wenn wir mal verschwinden!

Ansicht mit der App VesselFinder

ELMY macht einen Landausflug

Am Mittwoch haben wir ELMY aus dem Wasser heben lassen, um noch einige Punkte von der ToDo-Liste zu streichen.

Im Vorfeld hatten wir bereits viel mit den unterschiedlichen Handwerkern geredet und waren uns nicht mehr sicher, ob es überhaupt notwendig ist. Obwohl dann auch noch der Termin zwei mal nach hinten geschoben wurde, sind wir lieber auf Nummer sicher gegangen.

ELMY im Kran

Aus dem Wasser heben

In Le Marin gibt es 2 Kräne, einen bis 80 Tonnen und einen bis 440 Tonnen. Mit unseren etwa 12-14 Tonnen (je nach Tankfüllung und Beladung) sind wir also ein Fliegengewicht für den Kran.

Die zwei Kräne
Unser Boot kann fliegen
Um das Boot zu heben, werden zwei Gurtschlingen unter dem Boot durchgeführt. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Gurte zwischen Ruder, Propeller und Kiel liegen.

Putzen

Als das Boot noch im Wasser lag, haben wir schon angefangen, den Rumpf von Bewuchs zu befreien. Besonders an den tieferen Stellen ist das aber sehr mühselig.

Noch im Kran hängend haben wir den Kiel von unten abgekratzt.

Lisa beim Entfernen des Bewuchs

Später haben wir uns dann noch einen Hochdruckreiniger geliehen, um es noch sauberer zu bekommen. Danach sind wir noch mit einem Schwamm drüber gegangen. Nun ist der Rumpf wieder sauber und wir haben somit eine Chance, diesem zukünftig im Wasser mit einem Schwamm sauber zu halten. Wenn man den grünen Schleim regelmäßig entfernt, setzen sich wohl auch keine Muscheln fest.

So macht Mattis das Putzen Spaß!

Das Antifouling auf unserem Boot ist von Oktober 2022 und noch in Ordnung. Antifoulings sind biozidhaltige Unterwasseranstriche, die den Bewuchs verhindern sollen. In den letzten Jahren hat es erste Fortschritte gegeben, ungiftige Alternativen zu entwickelt. In tropischen Gewässern scheint das aber aktuell noch nicht ausreichend zu sein…

Propeller reinigen und anstreichen

Der Propeller war besonders hartnäckig mit Muscheln bewachsen. Da er aus Bronze ist, konnten wir da etwas aggressiver vorgehen: Eine Mischung aus Schraubenzieher, Spachtel, Essig und Schmirgelpapier hat das meiste nach stundenlanger Arbeit beseitigt. Mit Maschinen ist es etwas schwer, da die Flügel ja in mehrere Richtung gebogen sind – vielleicht ist das aber doch die bessere Lösung.

Versuch, den letzten Dreck am Propeller wegzubekommen (mit einem Nylon-Schleifaufsatz für den Akkubohrer)

Ein sauberer Propeller ist besonders wichtig, da er die Manövrierfähigkeit fördert, den Dieselverbrauch senkt und wir auch beim Segeln über die mitdrehende Schraube Strom produzieren. Aus diesen Gründen haben wir auf dem Propeller ein spezielles Antifouling aufgetragen. Da gibt es wohl unterschiedliche Philosophien – wir sind gespannt.

Mattis beim Besprühen in Ganzkörperanzug

Ob das Antifouling auf dem Propeller bleibt, werden wir sehen, da es schwarz ist.

Frisch angestrichener Propeller

Auch auf unserer Liste standen die Opferanoden. Da diese am Ruder zwar dreckig waren, aber noch viel Material hatten, haben wir nur die am Propeller ausgetauscht.

Die Opferanode schützt unseren Propeller vor Rost etc. indem sie sich selbst “opfert”.

Spiel in der Lagerung des Propellerschafts

Vor dem Kauf im März haben wir ein Gutachten machen lassen. Dort wurde das Boot nur kurz aus dem Wasser gehoben und wieder reingesetzt. Dabei ist dem Gutachter etwas Spiel am Propeller aufgefallen und er hat empfohlen die Dichtung zu erneuern, um es zu beseitigen. Nachdem Mattis in der letzten Woche schon mal unter Wasser probierte, den Propeller zu bewegen und es keinen Millimeter geschafft hat, waren wir schon etwas skeptisch, ob das nötig sein wird.

Dieser Verdacht hat sich an Land bestätigt und auch der Spezialist, Yves, der extra gekommen war, um sich das anzuschauen, war der Meinung, dass man hier gar nichts machen muss. Oder wie er sagte „good for me and good for you“.

Rost behandeln

Als letztes auf der Liste standen mehrere kleine Roststellen am Kiel. Auch hier hat sich herausgestellt, dass es an sich überhaupt kein großes Problem darstellt. Trotzdem sind wir auf Nummer sicher gegangen und haben den Großteil gesäubert, abgeschliffen und mit Rostmittel behandelt.

Der erste Schritt: Rostumwandler

Nach 8 Stunden Wartezeit haben wir die Stellen mit einem Primer vorlackiert und sie dann mit etwas altem Antifouling behandelt, das wir netterweise von Fabrice vor Ort erhalten haben.

Rostige Stelle nachdem wir sie neu lackiert haben

Leben an Land

An Land funktionieren unsere Toiletten nicht, da diese mit Seewasser gespült werden und auch Spülen geht nicht, da das Abwasser nur auf den Asphalt tropfen würde. Daher hat es etwas von Campen und auf dem Weg zur Toilette muss man erstmal eine Leiter hinunter klettern. Insgesamt ist die Hitze an Land auch nochmal unangenehmer, da es weniger windig ist, der Asphalt sich mehr erhitzt als das Wasser und wir zur Abkühlung nicht ins Wasser springen können.

Abends haben wir uns darum entschieden, mit dem Dinghy zum neuen Hafen zu fahren und Essen zu gehen.

Die Chance haben wir direkt genutzt, um drei Maschinen Wäsche im Waschsalon um die Ecke zu waschen. Die Cocktails derweil hatten wir uns richtig verdient und sie waren sehr lecker.

Trois Crazy Mango Frozen s’il vous plaît

An sich war es aber überwiegend deutlich heißer und Mückenreicher als auf dem Wasser. Wir haben uns schnell danach gesehnt, wieder ins Wasser zu können, auch wenn Mattis eine gute Zeit beim Sonnenaufgang hatte.

Sonnenaufgang mit Mattis

Und wieder zurück ins Wasser

Etwa 3 Stunden später als angekündigt, ging es dann endlich zurück ins Wasser.

Zurück ins Wasser im Zeitraffer

Nachdem wir das Dinghy dann wieder an unseren Davits am Boot festgemacht hatten, sind wir etwas weiter raus zur nächsten Bucht nach Saint Anne gefahren. Die Lust zum Segeln war so groß, dass wir das Vorsegel rausholten, obwohl wir noch nicht 100% segelbereit waren (aber das ist uns ja schon öfters passiert). So sind wir spontan das erste Mal seit Juni richtig gesegelt.

Wir segeln!

Für alle, die bis hier dran geblieben sind

Hier noch ein Bild von der aktuellen Crew:

v.l.n.r: Hannah, Lisa, Mattis

Karibikstammcrew ist vollständig

Crewerweiterung

Am Mittwoch Abend kam Lisa mit Bahn, Flugzeug und Bus in Le Marin an. Leider war der Abholsteg am Supermarkt durch Tore mit Stacheln oben drauf versperrt. Deshalb mussten Mattis und ich im Dunkeln einen unbekannten Weg durch die Mangroven fahren, bis wir Lisa an einer anderen Dinghyanlegestelle richtig in die Arme schließen konnten.

Lisa hinter Gittern

Bis März bilden wir drei den WG-Kern und bekommen schönerweise immer wieder Besuch auf unseren Segelabschnitten.

Wir kommen voran, oder?

Chaos im Salon

Noch bevor Lisa kam, hatten wir es geschafft, das Chaos im Salon etwas zu beseitigen: Alles ist einmal durchgespült, die meisten Schränke sind ausgeputzt und die Salonpolsterbezüge sind frisch gewaschen und wieder bezogen.

Dank einem parfümierten Weichspüler riecht das Boot auch immer weniger nach alt – oder ich habe mich einfach daran gewöhnt. Es wird hier jeden Tag etwas gemütlicher und durch kleine Veränderungen auch mehr zu unserem Boot.

Unser Boot hält weitere Überraschung bereit: Nach den ersten Nächten und genauerer Inspektion der achtern Kabine finden wir die große Matratze gar nicht mehr so praktisch. Die alte Matratze ist sehr weich und nicht mehr besonders lecker. Um an die Schränke dahinter oder an den Stauraum darunter zu kommen, muss entweder übers Bett geklettert oder das halb weggebaut werden.

Aus dem einfachen „Wir saugen und putzen mal eben die Kabine aus“ wurde direkt ein neues Projekt: Wir möchten wieder zwei einzelne Matratzen, die rechts und links der Kajüte liegen, wie der ursprüngliche Bau des Bootes es auch vorsah. Dadurch entsteht in der Mitte ein kleiner Gang, über den alles leichter erreicht wird und die Kajüte wirkt deutlich größer. Bilder folgen sicher noch 😉

Falls euch interessiert, wie das Boot vorher aufgeräumt aussah, hier das Verkaufsvideo.

Am Dienstag geht es vermutlich für drei Tage aus dem Wasser, wenn wir eine Person finden, die das Spiel des Propellerschafts beheben kann. Zur Vorbereitung haben wir angefangen das Boot unterm Wasser zu putzen und von Algen, Seepocken und Krebsen zu befreien.

Neue Herausforderungen

Am Donnerstag haben Lisa und ich noch einige Besorgungen an Land gemacht. Auf dem Rückweg sind wir in einen extremen Regenschauer mit starken Böen und hohen Wellen gekommen. Dadurch waren wir und alles in unserem Dinghy pitschnass durch Regen- und Salzwasser.

Da es dann noch weitere 12 Stunden immer wieder stark regnete, hat sich wenigstens das Boot nicht so aufgeheizt und wir konnten abends mit Regenwasser aus Eimern duschen.

Blöderweise haben die Solarzellen dadurch weniger Strom erzeugt, als wir verbraucht haben und wir sind zum ersten Mal unter die angezeigten 40% gefallen. Da wir gestern noch viel gesaugt haben, konnten wir heute Morgen zum ersten Mal sogar die 33% sehen. Heute ist deshalb Strom Sparen angesagt.

Ein kleines Highlight war der Einkauf im Bio-Unverpacktladen. Am nächsten Morgen mussten wir uns einer Achtsamkeitsübung widmen:

Instagram Story mit Frage auf unserem Kanal e_l_m_y

Leider hatten wir in unseren Haferflocken einige Rüsselkäfer gefunden. Da alles ja eh schon eingetuppert war, war der Schaden begrenzt. Wir konnten diese sogar wieder zurückgeben. Ein paar verdächtige, aber bisher unauffällige Dosen stehen jetzt für die nächsten 10 Tage im Gefrierschrank. Danach sollten die Käfer maximal noch Zusatzproteine sein.

Folgt uns auf Instagram

Falls Ihr einen Instagramaccount habt, folgt gerne unserem Kanal e_l_m_y. Lisa macht dort auch hin und wieder Stories. Falls euer Instahandle nicht klar macht, wer ihr seid, dann bitte eine kurze Nachricht, woher ihr uns kennt. Das Profil ist nicht öffentlich und wir wollen auch nur bekannte Follower 🙂

Wir versuchen euch auch hier bildlich auf dem Laufenden zu halten – also no fomo 😉 (Akronym für: no fear of missing out; Übersetzung: keine Angst, ihr verpasst nichts)

Bootsstillleben: Tropisches Obst mit korrodierter Wellengeneratorelektrik in Mülltüte

Motor läuft!

Wir haben am Montag den neu angefertigten Zulauf abgeholt und noch den Rest gekauft, um den Motor zu reparieren.

Zuerst haben wir den Wärmetauscher von kleinen, korrodierten Teilchen und Salz mit dem Staubsauger und Wasser gereinigt. Danach haben wir ihn wieder zusammen gebaut.

Damit der Salzwasserzu- und ablauf abgedichtet sind und diese mit zwei Schrauben befestigt sind, haben wir Joint Paper verwendet. Das ließ sich passend zuschneiden und dehnt sich aus, wenn es nass wird. Dadurch wird es erst richtig dicht – sehr cool, dass uns das empfohlen wurde (war vorher auch schon drauf, aber wir hatten fälschlicherweise nach Gummidichtungen gesucht).

Joint paper zurecht schneiden
Reparierter und geputzter Wärmetauscher

Nachdem es schon dunkel wurde (~17:30), war Mattis noch motiviert genug, den Wärmetauscher direkt einzubauen. Er hat die Leitungen mit Schellen abgedichtet und nach und nach Kühlwasser nachgefüllt. Da es länger dauerte, bis die Luftblasen aus den Leitungen im Kühlwasserresservoir ankamen, hat er zwischendurch noch die korrodierte Elektronik am Wellengenerator ersetzt.

Mattis im Motorraum beim Einbauen des Wärmetauschers

Um 19:16 war es dann soweit: Wir starten den Motor zum ersten Mal, seit wir hier angekommen sind.

Motor startet!

Der Motor läuft, nichts läuft aus, nichts tropft, es hört sich alles normal an. Nachdem wir ihn ein bisschen Laufen lassen haben, haben wir Feierabend gemacht. Es war ein gutes Gefühl, ein größeres Projekt einfach mal ohne weitere unerwarteten Hindernisse abschließen zu können. Zumindest hoffen wir, dass dort in nächster Zeit nicht nochmal etwas Unerwartetes auftritt.

Weiterer Erfolg heute: Unsere Solarzellen haben das obere Ende der Batteriekapazität erreicht. D.h. unsere Prozentanzeige sollte jetzt auch wieder passen und wir können heute gutes Gewissens den kleinen Gefrierschrank anstellen.

Falls ihr Fragen habt, gerne in die Kommentare – diese sind moderiert, d.h. es kann hin und wieder etwas dauern, bis wir sie freigeben können.

Fragen zur Technik

Hier ein paar Bilder zum Wärmetauscher:

Wärmetauscher im Motorraum
Korrodiertes Salzwasserrohr
Salz und auseinanderfallendes Teil wegputzen, damit wir die Schrauben lösen können

Im Grunde sollte das rechte Rohr genauso aussehen, wie das linke. Dadurch fließt Salzwasser, um den Kühlwasserkreislauf zu kühlen.

Wärmetauscher ohne Salzwasserzu- und ablaufrohre

Wir lassen uns das Teil jetzt aus Marinestahl anfertigen.

Der Generator lässt sich aktuell noch nicht starten. Beim Hämmern auf den Anlasser hat sich das Geräusch verändert. Daher haben wir den auch ausgebaut, hier ein paar Bilder davon:

Generator ohne Anlasser
Anlasserspule

Update: Anlasser dreht jetzt nach Putzaktion, mal schauen ob Diesel Entlüften das nächste Problem löst 🙂

Erste Erfolge auf ELMY

Bei der Anreise hat alles geklappt: Mit vier Koffern und zwei Rucksäcken sind wir über eine Nacht in Paris in Fort-de-France gelandet. Von dort ging es mit einem Mietwagen nach Le Marin, der größten Marina in der Karibik. Nelly, die nach unserem Boot in unserer Abwesenheit geschaut hat, holte uns mit ihrem Dinghy ab – und so waren wir nach 30 Stunden auf ELMY angekommen.

Da das Boot für die Hurricane Saison abgesichert war und ein halbes Jahr alleine an der Boje lag, müssen wir einiges erledigen, bevor wir darauf gemütlich leben können.

Inzwischen sind zwei von drei Segeln wieder angebracht, der Wassermacher funktioniert, die neuen Solarzellen sind angeschlossen und bei einigen andere Problemen sind wir auch weiter gekommen.

Aufgrund von einem völlig korrodierten Teil von unserem Wärmetauscher am Motor (das Kupferteil ist teilweise zu Staub zerfallen), können wir allerdings die Boje nicht verlassen. Das Ersatzteil lassen wir uns jetzt anfertigen und hoffen, damit bald wieder einen funktionsfähigen Motor zu haben.

Die ersten kulinarischen Experimente bestätigen wieder: frittiert, gesalzen und mit Ketchup sind die meisten stärkehaltigen Nahrungsmittel wie die Yamsfrucht oder grüne Kochbananen genießbar.

Dieses Wochenende haben wir uns vorgenommen, das herrschende Chaos etwas in den Griff zu bekommen und alles etwas wohnlicher zu gestalten. Gleichzeitig wäre es schön, wenn wir die erhofften Hitzepausen von 11-14 Uhr einhalten und es nicht mit den Projekten übertreiben.

Vielleicht schauen wir in Zukunft auch öfters in den Himmel und auf die Wettervorhersagen, um nicht bei einer 10-minütigen Dinghyfahrt in einen extremen Regenschauer zu kommen.

Allgemein ist die Stimmung gut: Wir kommen voran, lernen dazu und freuen uns auf die Abenteuer mit unserer ELMY.