Fix in Halifax (2/2)

Freitag

Auch den nächsten Morgen starteten wir gemütlich. Es wurden Pfannkuchen gebacken, das gerissene Verdeck genäht und erste Versuche für das Routing der kommenden Etappe in Richtung St. John unternommen.

Kurz vor 12 Uhr kam dann auch schon der Taucher vorbei und startete mit seinen Arbeiten. Wie sich herausstellte, hatten er und Mattis sich vor einigen Monaten bereits auf den Bahamas kennengelernt. Parallel wurden die Wartungsarbeiten am Rigg mit Hilfe der frisch erworbenen Ersatzteile in Eigenregie durchgeführt.

Unser Rumpf wird gesäubert, um Elmy wieder flott zu machen

Nach dem Mittagessen brachten wir Luki zum Waschen der bereits angefallenen Wäsche an Land. Elena beschäftigte sich währenddessen mit unserem Angel-Equipment und tüftelte passende Anbring-Möglichkeiten dafür aus. Mattis und Sascha motivierten sich währenddessen gemeinsam, die Chance auf Bewegung zu nutzen, und joggten über zahlreiche „Berge und Täler“ zur Spitze der Landzunge. Am Abend genossen wir alle eine wohlverdiente Dusche an Bord. Beim Abendessen philosophierten wir darüber, ob die Nordroute angesichts der vorherrschenden Kälte nicht doch eine verrückte Idee war. Den Abend ließen wir bei einigen Runden Doppelkopf ausklingen, wobei wir uns über die muckelig warmen 17 Grad im Boot freuten.

Elena trifft letzte Vorbereitungen für das Hochsee-Fischen
Landspitze erreicht

Samstag

Am Samstag machten wir uns an das Abhaken der möglicherweise letzten To-do-Liste. Neben verschiedenen kleineren Punkten stand vor allem das Auffüllen unserer Vorräte an frischen Lebensmitteln auf dem Programm. Dabei gestaltete sich vor allem die Rückfahrt mit dem Dinghi als feuchte und leicht frostige Angelegenheit. Neben weiterer Nahrung statteten wir uns auch mit weiteren Socken und wärmendem Schuhwerk aus.

Auf dem Weg zum Shopping
Neue Bordschuhe

Inzwischen tobt an Bord auch ein heftiger Kampf um den Rekord im Blocksudoku auf dem Tablett (App-Empfehlung der Crew für Langeweile). Den ursprünglichen Rekord konnten wir bereits mehr als verdoppeln und treiben den Highscore stündlich weiter nach oben. Wir fürchten schon fast, dass die Nachtschichten zu kurz ausfallen, um unserem Spieltrieb in ausreichendem Maße nachkommen zu können.

Elena jagt verzweifelt Saschas neuem Highscore hinterher

Da die Windvorhersagen derzeit vielversprechend erscheinen, machen wir uns dann auch schon bereit endlich loszulegen. Nach einer ausführlichen Sicherheitseinweisung legen wir uns angesichts der bevorstehenden Nachtfahrt kurz aufs Ohr. Vor der Ausfahrt aus Halifax klären wir mit Lisa, die uns über das Satelliten-Telefon mit Wetter- und Routing-Infos unterstützen wird, noch letzte Details. Für einen Tankstopp, bei dem wir unseren Dieseltank noch einmal randvoll füllen, machen wir noch einmal an Land fest. Danach heißt es Leinen los.

Dann setzen wir auch schon Kurs in Richtung offener See. Ob wir in wenigen Tagen noch mal in St. John anlegen werden hängt maßgeblich davon ab, wie der Wind sich entwickeln wird. Möglicherweise werden wir auch erst in gut drei Wochen wieder in Großbritannien Land betreten.

Mattis beim finalen Routing, schnellste Route führt uns etwas nördlich davon (rot oben), kürzeste Strecke (blau)

Fix in Halifax (1/2)

Nachdem wir in Halifax sicher vor Anker lagen, sind wir mit dem Dinghi noch aufgebrochen, um im örtlichen Yacht-Club die Möglichkeiten zur Wartung unseres Riggs und das Säubern des Rumpfes abzuchecken. Auf der Rückfahrt wurden wir von einem Hamburger Pärchen zu einem Sundowner an Bord eingeladen. Die beiden waren kurz nach uns in Halifax eingelaufen und möchten nach 12 Monaten Reise ebenfalls wieder zurück über den Atlantik. In geselliger Runde wurden zahlreiche Schiffs- und Reisestorys ausgetauscht. Noch geschwächt von der ersten Nachtfahrt, Sonne und Bier ging es dann auch schnell ins Bett.

Am nächsten Morgen starteten wir – nach einem späten Frühstück – damit die Kontakte der örtlichen Rigger und Taucher abzuarbeiten. Jemanden zu erreichen, der dann auch noch zeitnah Zeit für die notwendigen Arbeiten hat, gestaltete sich jedoch zunächst schwierig. Unsere mögliche Abfahrt sahen wir schon sich immer weiter zu verzögern.

Schließlich starteten wir selbst damit das Rigg zu inspizieren und die weiteren kleineren Reparaturen zu prüfen. Unser Glück wendete sich, als Mattis von der Mastspitze glücklich verkündete, dass uns ein Taucher für den kommenden Tag zum Säubern des Rumpfes zugesagt hatte.

Selbststudium für die nächsten DIY-Projekte
Mattis bei der Rigg-Kontrolle im Mast

Nach dem Mittagessen brachen wir schließlich auf, um einige Besorgungen zu machen und Halifax zu erkunden. In einem unscheinbar wirkenden Segel-Shop konnten wir tatsächlich die wichtigsten benötigen Ersatzteile besorgen.

Unser Segel-Shop des Vertrauens

Im Anschluss erkundeten wir gemeinsam die Stadt und schlenderten die Hafenpromenade entlang.

Wir erkunden Halifax

Den Abschluss des Tages bilden einige Runden Skat sowie ein gemeinsames Videostudium des letzten SailGP-Rennens, das Mattis vor unserer Ankunft noch live in Halifax verfolgt hatte.

Die Zieleinfahrt des deutschen Teams aus Mattis’ Perspektive letzten Samstag

Auf nach Osten

Am nächsten Morgen machen wir uns zum Sonnenaufgang bereit zum Ablegen. Ziel des ersten Schlags ist das etwa 170sm entfernte Halifax, der ursprünglich geplante Startpunkt unserer Reise.

Die Route führt uns zunächst zurück an den Steg, wo wir am Abend zuvor unseren Adapter für den Wasserschlauch vergessen hatten. Danach bahnen wir uns den Weg durch das vorgelagerte Insel-Archipel.

Elena und Mattis bestaunen die örtliche Inselwelt

Der zunehmende Wind erlaubt es uns erste Segelmanöver durchzuführen, uns in der noch unerprobten Besetzung einzugrooven und uns mit dem Boot vertraut zu machen. Nach den emsigen Arbeiten der vorangegangenen Tage genießen wir es aber auch zwischendurch einfach nur auf der faulen Haut zu liegen. Das Wetter macht das allerdings zur Herausforderung. Während unter der hoch stehenden Sonne bei klarem Himmel schnell Sonnenbrandgefahr besteht, bringt uns der eisige Wind im Schatten auch schnell wieder zum Frieren. Dennoch können der weibliche und blonde Teil der Crew bereits erste Bräunungserfolge vorweisen.

Skipper beim Sonnenbad

Gegen Abend machen wir uns bereit für unsere erste Nachtfahrt und diskutieren dazu zunächst ausführlich verschiedene Modelle zur Besetzung der Schichten. Die Nacht vergeht ereignisarm, jedoch auch ohne richtigen Segelwind – wir genießen daher zumeist das sonore Schnurren des frisch reparierten Motors. Glücklicherweise sind die Nächte hier sehr kurz, sodass bereits um kurz nach 4 Uhr die Morgendämmerung einsetzt. Am Ende der fröstelnden Nacht müssen wir jedoch alle feststellen, dass wir wohl alle unseren Kälteschutz noch weiter optimieren müssen.

Nachdem auch das Personal der Nachtschicht dank zunehmender Krängung das Bett wieder verlassen hatte, vertrieben wir uns die Zeit mit ersten Proberunden in Doppelkopf. Zudem unternahmen wir den Versuch die noch anstehenden Wartungsarbeiten in Halifax zu organisieren, was uns auf Grund der mangelnden Erreichbarkeit nur mäßig gelang. Am späten Nachmittag liefen wir dann bei traumhaftem Wetter in Halifax ein.

Gemütliches Bordleben
Ankommen in Halifax

DIY on board

Zu Tagesbeginn trommelt uns zunächst der Regen auf die Köpfe. Nach dem Frühstück brechen wir auf, um die letzten Einkäufe zu erledigen – die Liste findet einfach kein Ende. Vor allem aber gilt es weitere Haferflocken zu bunkern, nachdem beim gestrigen Einkauf die Mengen etwas durcheinander geraten sind. Wir sind gespannt ob uns während der Überfahrt noch weitere Missstände auffallen werden.

Start zu den letzten Besorgungen
Rückkehr zu Elmy mit leichter Schlagseite

Neben den Lebensmitteln werden letzte Bauteile besorgt, um Elmy hochseetauglich zu machen. Zurück an Bord schlüpfen wir nacheinander in den Motorraum. Wir tauschen Pumpen, setzen den Wellengenerator neu ein und sorgen zudem dafür, dass wir uns bei hohem Seegang auch sicher am Herd aufhalten können. Es fließen Blut, Schweiß, aber zum Glück keine Tränen.

Mattis werkelt im Motorraum
Luki stutzt die neue Küchenstange zurecht
Jetzt klappt’s auch mit dem Festhalten

Am Ende des Tages schnurrt unser Motor nach einigen letzten Handgriffen wieder munter vor sich hin. Damit steht unser Schlag an: Zum Frischwasser bunkern geht’s an den nahe gelegenen Steg. Nach einer wohlverdienten Dusche geht es dann wieder zurück an unsere Boje. Morgen soll es dann endlich wirklich los gehen. Wir möchten früh in Richtung Halifax starten, um dort ab Mittwoch die allerletzten Vorbereitungen vorzunehmen.

Zufriedene Crew nach geglückten Reparaturen

Ein ganz besonderer Einkauf

Nach dem Frühstück an Bord starten wir bei sommerlichem Wetter direkt unseren Großeinkauf. Schnell hat eine halbe Palette Wasserkanister den Weg in unsere Einkaufswägen gefunden und diese gefüllt. Aus Effizienz-Gründen teilen wir uns in der Folge auf. Während Mattis und Sascha unsere Einkäufe durch die Kasse schleusen, in das Auto laden und mit dem Dinghi schließlich auf Elmy übersetzen, machen sich Elena und Luki daran die nächsten Wagen zu füllen. Dank unserer Mengenangaben und den amerikanischen Packungsgrößen gelingt dies auch schnell und Wagen um Wagen füllt sich.

Unsere Wasservorräte
Übergabe Einkaufswägen Nr.?

Sowohl beim Verladen als auch beim Umherirren im örtlichen Walmart werden wir immer wieder darauf angesprochen was wir denn angesichts dieser Mengen eigentlich vor hätten. Nach kurzen Erläuterungen sammeln wir viele gute Wünsche für die bevorstehende Fahrt.

Nur unterbrochen von einer mehr als nötigen Mittagspause mit amerikanischer Pizza setzen wir das Füllen und Verladen unserer Einkaufswägen den ganzen Tag fort. Am Ende liegt Elmy deutlich tiefer und mit leichter Schlagseite (bei noch leeren Tanks) im Wasser. Deutlich leichter sind dafür unsere Portemonnaies.

Letztlich gilt es noch für all die Einkäufe ein passendes Plätzchen an Bord zu finden, was uns mit etwas Probieren auch gut gelingt. Da beginnt die Sonne aber auch schon unterzugehen. Zum malerischen Sonnenuntergang genießen wir ein schnelles Abendessen an Bord und fallen danach erschöpft in unsere Betten.

Verstauen der Vorräte
Sonnenuntergang zum Abendessen

Zusammenkunft in Halifax

Nach einem unspektakulären Flug war es endlich so weit – um 19 Uhr Ortszeit sammelt Mattis uns am Flughafen auf. Wir alle sind schon voller Vorfreude auf das bevorstehende Abenteuer. Nach kurzer Begrüßung geht’s dann mit unserem Mietwagen auch schon los in Richtung Yarmouth.

Nach einem kurzen Zwischenstopp im Sinne unserer Kalorienbilanz widmen wir uns der schwierigen Aufgabe der Essensplanung für die kommenden 6 Wochen. Noch in Frankfurt haben wir uns bereits der Planung des Frühstücks gewidmet. Schnell füllt sich auch die Speisekarte für die weiteren Mahlzeiten. Dabei gilt es zu beachten, dass wir vor allem für die letzten Wochen zunächst mal ohne frische Zutaten planen müssen.

Die Gerichte in eine Einkaufsliste mit den richtigen Mengenangaben zu übersetzen erweist sich daher als besondere Herausforderung. Sind 20kg Mehl wirklich ausreichend? Sollten wir zur Sicherheit nicht doch lieber noch 5kg Nudeln extra einladen? Zum Glück haben wir auf der dreistündigen Fahrt ansonsten neben dem Ausweichen der zahlreichen Schlaglöcher auf dem einsamen Highway nicht viel zu tun.

Gegen 23 Uhr Ortszeit erreichen wir dann endlich Elmy. Nach einem schnellen Beziehen der restlichen Betten fallen wir alle erledigt (für die frisch Angereisten ist es immerhin 4 Uhr deutscher Zeit) in einen verdienten Schlaf.

Auf geht’s Richtung Elmy…
…immer dem langgezogenen Sonnenuntergang entgegen.

Unesco World Heritage Lunenburg

Mein letzter Tag brach an und diesen wollten wir bis zum Abflug nutzen. Wir starteten mit einer Ladung Wäsche waschen, die Zeit überbrückten wir im Shanty’s Café, um dort zu frühstücken. Der Waffle Maker war leider „broken“.

Omelett und Tortilla

Im Anschluss fuhren wir zurück zu Elmy und wollten die Betten neu beziehen, damit Elena, Lukas und Sascha direkt in die Koje fallen können. Leider hat der Trockner nur halbe Arbeit geleistet. Daher trocknet ein Teil der Bettwäsche im Boot fertig. Die Atlantikcrew landet morgen Abend und fährt direkt zum Boot, d.h. sie kommen gegen 0 Uhr am Boot an (5 Uhr deutsche Zeit). Für sie steht dann die nächsten Tage Boot-Atlantik-Fit machen und Vorräte für mehrere Wochen einkaufen auf dem Plan.

Sascha’s Schlafplatz

Später fuhren wir nach Lunenburg. Lunenburg ist Kanadas älteste deutsche Siedlung. Hier wurde Fischerei und Schiffbau betrieben. Heute ist es eine touristische Attraktion aufgrund der vielen bunten Häuschen.

Main Street
Bunte Häuser
Kirche mit interessantem Windanzeiger
Mattis, sein neues Hemd, die Tapete und der Cappuccino

Da wir mit der Besichtigung der Stadt wieder schneller als gedacht waren, sind wir noch den Trail um Lunenburg gelaufen. Dieser war nett, aber sehr viel an der Straße. Als Naherholungsgebiet allerdings sicherlich sehr schön.

Reh
Roter Vogel
Historisches Feuerwehrhaus

Bevor es zum Flughafen ging, suchte Mattis noch ein nettes Restaurant raus, damit er noch etwas zu Essen bekam. Danach war es an der Zeit mich zum Flughafen zu bringen. 😞

Hiermit verabschiede ich mich und übergebe das frisch geputzte Boot an die Atlantikcrew. Ihr werdet aber nicht gänzlich auf mich verzichten müssen, da ich die Leserinnen und Leser dieses Blogs über die Fortschritte auf dem Atlantik (sofern sich bei mir gemeldet wird) auf dem Laufenden halten werde. So zumindest die Absprache mit Mattis ❤️

Besuch am Morgen

„JENNY, komm schnell, da ist eine Robbe im Wasser“, warf mich heute Morgen unsanft aus dem Bett. Natürlich war sie nicht mehr da, bis ich an Deck war. Ich habe Mattis erst unterstellt, dass er das nur gesagt hat, damit ich auch endlich aufstehe.

Robbe am Morgen (circa Mitte des Bildes)

Sie zeigte sich aber später noch mal. Nach einigen Recherchen habe ich herausgefunden, dass diese etwa alle 15 Minuten zum Atmen auftauchen. Also saß ich erst mal auf der Lauer.

Die sonstige Tagesplanung:

  • Mattis fährt in den Baumarkt, zum Metallhändler und in den Marineladen
  • Jenny packt
  • Inventur: Was ist in den Schränken noch drinnen? (Damit es die Atlantikcrew einfacher hat)
  • Aufräumen und putzen
  • Bettwäsche waschen
  • Duschen gegen Mittag, damit Haare in Sonne trocknen können
Sauberes und geputztes Boot inkl. Inventurzettel

Gestern Abend entdeckten wir nach der Wanderung noch eine Zecke bei Mattis, die ich mit einer Zeckenkarte entfernte. Daher müssen wir die Einstichstelle nun regelmäßig kontrollieren. Bisher sieht alles gut aus.

Am Nachmittag durfte der Kaffee nicht fehlen. Dies ist auch zum Zeitvertreib, weil wir auf die Wäsche aus dem Trockner warten mussten. Außerdem fuhren wir noch mal zum Baumarkt wegen des Toilettendeckels schauen (gibt die europäischen Modelle nämlich doch) und Mattis musste erneut zum Metallhändler.

Schönstes Wetter – es ist die letzten zwei Wochen richtig grün geworden (Pollen auf dem Wasser)

Morgen geht es für mich am späten Abend zurück nach Deutschland. Übermorgen kommt die Atlantikcrew.

Abenddämmerung
Stimmung im Hafen

Abschied auf kurze Zeit

Montag

Wir verließen Elmy für einige Tage und fuhren in den Norden von Nova Scotia.

Erster Halt: Mir eine Regenhose kaufen, da ich meine irgendwie in Deutschland vergessen haben muss. Weiter ging es an die 2,5 Stunden entfernte Bay of Fundy.

Den nächsten Halt machten wir in Bridgetown („the friendly town“ – können wir definitiv bestätigen). Hier tranken wir einen leckeren Cappuccino und aßen einen Blaubeermuffin. Es gab wieder richtiges Geschirr und die Muffins waren nicht in Plastik verpackt.

Aroma Mocca Café

Leider hatten wir nicht so viel Zeit uns das Städtchen anzuschauen. Dieses sah vom Auto aus, aber richtig niedlich aus. Tolle alte, gepflegte Häuser mit schön angelegten Gärten.

Angekommen an der Bay of Fundy liefen wir entlang einer ausgezeichneten Wanderroute bis zum Cape Split. Das Wasser ist hier bis zu 80 Meter tief und hat einen Tidenhub von bis zu 16 Metern. Dies führt zu extremen Strömungen. Diese wälzen das Plankton um, deswegen finden sich auch immer wieder Wale ein, um zu fressen.

Wer sich den Unterschied zwischen Ebbe und Flut anschauen möchte:

Nova Scotia Ebbe und Flut
Bay of Fundy bei Hochwasser (zur unspektakulärsten Zeit, weil unser Zeitmanagement käse ist)
Strömung ist leicht sichtbar
Cape Split
Immer wieder passieren Unfälle an den Klippen

Zurück ging es entlang der Minas Basin. Dort konnten wir immer wieder einen Blick auf die Tide werfen. Auch das Wetter wurde immer besser.

Schönstes Wetter zum Sonnenbrand holen
Jenny zeigt auf das sinkende Wasser

Auch Hörnchen gab es wieder zu bestaunen.

Übernachtet haben wir im 1,5 Stunden  entfernten West Springhill. Dort kochten wir noch und duschten.

Unsere Unterkunft

Die Unterkunft war in wunderschöner Lage oberhalb einer Garage mit Blick auf einen See. Sie hatte allerdings zwei Nachteile – das Bett (Aua mein Rücken) und die Größe der Pfannen (nicht gut für Mattis Hunger).

Dienstag

Es regnete und wir waren einfach zu süß, um uns nach draußen zu wagen. Hier war es schön warm, es gab Essen und WLAN. So konnte Mattis seine Navionics Karten aktualisieren, Apps installieren und Updates einspielen.

Regenreicher Vormittag

Am Nachmittag wagten wir uns doch für eine Stunde raus. Die Umgebung um die Ferienwohnung ist schön, aber leider nicht so gut erschlossen. Die Wege enden alle in Privatgrundstücken.

Mattis sitzt im Nieselregen, die Regenhose hält
Der See
Kleine Hunderoute

Abends kochten wir Risotto, gingen früh ins Bett und hofften auf besseres Wetter an Mittwoch.

Mittwoch

Heute ging es in den Kejimkujik Nationalpark. Da es bereits an der Ferienwohnung wegen des Regens vom Vortag vor Mücken wimmelte, erwartete ich mal das Schlimmste. Es war nicht ganz so dramatisch, aber durchaus nervig.

Fluss

Wir liefen erst eine Runde vom Visitor Center in Richtung Süden und folgten der Ukme’k. Generell ist der Nationalpark schon sehr schön, aber der deutschen Natur sehr ähnlich.

Ukme’k Trail
Blick auf den Mersey River

Als mich die Viecher (Mücken, Bremsen etc.) zu sehr plagten, gingen wir zurück.

Genervte Jenny

Wir fuhren etwas weiter in den Süden und gingen noch die Farmlands Route. Hier war es deutlich windiger, es gab weniger Seen und somit deutlich weniger Mücken. Sehr angenehm.

Ehemaliges Farmland

Am Nachmittag hielten wir in Digby. Dieser Ort ist bekannt für seine Whale Watching Touren. Dort tranken wir gemütlich einen Kaffee, dösten etwas in der Sonne und aßen abends mit Blick auf den Hafen.

Digby
Der Hafen von Digby
Dösen in Digby
Leuchtturm

Gegen 19 Uhr erreichten wir Yarmouth und freuten uns wieder auf Elmy zu sein.